Weitzel, Anne-Kristin
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El Villar, 20.08. - 05.09.2014
Das Fazit zuerst:
Mein Fazit von dem Einsatz ist insgesamt sehr positiv. Für mich waren diese drei Wochen unvergesslich und Bolivien hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Man lernt sehr viel, arbeitet in einem tollen Team zusammen und arbeitet einfach mal unter etwas anderen Bedingungen, wie man sie von Deutschland gewohnt ist. Auch der enge Kontakt zu der Bevölkerung ist eine tolle Erfahrung und man lernt wieder zu schätzen, dass man doch ein sehr luxuriöses Leben zuhause führt. Ich kann diese Erfahrung jedem empfehlen und auch für mich selbst wird es wahrscheinlich nicht der letzte Einsatz gewesen sein.
Als ich mich am 18.08.14 endlich auf den Weg zum Frankfurter Flughafen machte, wurde mir trotz wochenlanger Vorbereitungen mit diversen Impfungen, etc. zum ersten Mal wirklich bewußt, dass es jetzt tatsächlich losgeht Richtung Abenteuer Bolivien. Die Aufregung war riesengroß und im Flugzeug konnte ich kaum schlafen. Nach einem Zwischenstop in São Paulo und Santa Cruz bin ich schließlich nach 24-stündiger Reise am Flughafen Sucre gelandet, wo mich Ekkehard bereits erwartete. Mit dem Taxi gings dann direkt zum Hostel. Nach kurzer Verschnaufpause im Zimmer lernte ich endlich Tanja, Patrick und Tibor kennen, mit denen ich ja die nächsten Wochen verbringen sollte. Die Drei waren schon ein paar Tage vor mir da und konnten mir bereits einiges erzählen. Nach dem Abendessen im Hostel mussten wir leider Ekkehard schon verabschieden, da er aufbrechen musste nach Cochabamba. Danach ging es für mich recht zeitig ins Bett, da die Reise doch etwas anstrengend war. Trotz der Aufregung vor dem nächsten Tag und somit auch den ersten Behandlungen bin ich sofort eingeschlafen.
Am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück in eine Schule in Sucre, wo wir die ganze Woche tätig werden sollten. Unsere mobilen Behandlungseinheiten waren in einem seperaten Raum der Schule untergebracht und uns erwartete bereits eine lange Schlange von Patienten bei unserer Ankunft. Da der Aufbau schon am Montag erfolgte, konnten wir gleich loslegen. Nach einer kurzen Einweisung durch Tanja, Patrick und Tibor gewöhnte man sich recht schnell an die ungewohnten Arbeitsbedingungen. In dieser Schule haben wir hauptsächlich Fissurenversiegelungen, Füllungen und Extraktionen vorgenommen. Oft haben wir den Kindern auch nochmal erklärt und gezeigt, wie man richtig die Zähne putzt und ihnen eine Zahnbürste geschenkt. Darüber war die Freude natürlich groß, weil viele Kinder gar keine Zahnbürste besaßen.Leider gab es auch Kinder, denen wir nicht helfen konnten. Ein Mädchen kam todunglücklich aufgrund ihrer sehr schiefen Zähne zu uns, doch leider sind KFO Maßnahmen, wie wir sie in Deutschland kennen, dort nicht möglich und wir mussten sie unbehandelt wieder gehen lassen. Zum Glück ist dies eher ein Einzelfall gewesen, denn wir hätten ihr sehr gerne geholfen.
Am unserem freien Wochenende haben wir den Samstag genutzt, um die Innenstadt von Sucre zu erkunden. Gegen Abend haben wir dann eher zufällig erfahren, dass im Fussballstadion von Sucre heute das Spiel Sucre gegen Santa Cruz stattfindet. Spontan beschlossen wir, dem Stadion einen Besuch abzustatten und haben uns vorher auf dem Markt sogar noch mit heimischen Trikots eingekleidet.
Nach diesem tollen und erlebnisreichen Tag ging es schließlich am Sonntag mit dem Bus nach El Villar. Die Busfahrt war sehr anstrengend, da der letzte Teil der insgesamt 6-stündigen Fahrt auf unbefestigten Straßen stattfand und es doch sehr holprig war. Angekommen sind wir erst gegen 23:30 Uhr und wurden dort im Hostal herzlich empfangen von Don Gaston und Doña Fanny. Am nächsten Morgen waren wir alle noch etwas müde, da die Nacht doch eher kurz ausgefallen ist. Don Gaston erzählte uns dann beim Frühstück, wo wir die nächsten Tage arbeiten würden, und so erfuhren wir auch, dass wir die nächsten zwei Wochen nie direkt in El Villar im Hospital behandeln sollten, sondern ausschließlich in die zahlreichen Außendörfer fahren würden. So ging es dann auch direkt nach dem Frühstück und dem Beladen des Ambulancia-Wagens auf in Richtung Lagunillas. Dort angekommen bauten wir unser Equipment in einem Klassenzimmer der Schule auf und behandelten den ganzen Tag viele Kinder. Die Kinder waren zunächst eher eingeschüchtert von uns, doch nach einer Runde Fußball mit den Kids in der Mittagspause hat sich das schnell gelegt.
Die folgenden zwei Tage verbrachten wir in dem Außendorf San Blas und danach behandelten wir noch einen Tag in Barbechos. Die Fahrten dorthin waren zwar oft sehr holprig und abenteuerlich, aber man hatte häufig einen atemberaubenden und unvergesslichen Ausblick auf die Anden.
In meiner letzten Woche behandelten wir noch vier Tage in einem Gesundheitszentrum in La Revuelta, bevor ich mich am Freitag dann wieder mit dem Bus Richtung Sucre aufmachte, um die Heimreise anzutreten.
Verbesserungswürdig ist leider die Nutzung der wertvollen Zeit in El Villar. Leider mussten wir oft auf die Ambulancia warten, manchmal stundenlang, einmal sogar einen ganzen Tag lang und haben somit natürlich auch in dieser Zeit nicht behandeln können. Das ist sehr schade und es wäre zu überlegen, ob es dann nicht doch sinnvoller wäre, im Hospital von El Villar zu arbeiten. Zusätzlich zur Ambulancia ging auch viel Zeit verloren durch fast tägliches Auf- und Abbauen des Materials und den häufigen Stromausfällen in den Außendörfern.
Insgesamt haben wir festgestellt, dass der Zustand der meisten Gebisse in der Stadt sehr viel schlechter war als in den abgelegenen Dörfern. Dies liegt daran, dass die Kinder in der Stadt leider sehr viel mehr Süßigkeiten konsumieren. Schon am Eingang der Schule in Sucre fiel der Blick als erstes auf zwei große Läden, die vollgestopft waren mit Süßigkeiten.
Am unserem freien Wochenende haben wir den Samstag genutzt, um die Innenstadt von Sucre zu erkunden. Gegen Abend haben wir dann eher zufällig erfahren, dass im Fussballstadion von Sucre heute das Spiel Sucre gegen Santa Cruz stattfindet. Spontan beschlossen wir, dem Stadion einen Besuch abzustatten und haben uns vorher auf dem Markt sogar noch mit heimischen Trikots eingekleidet.
Nach diesem tollen und erlebnisreichen Tag ging es schließlich am Sonntag mit dem Bus nach El Villar. Die Busfahrt war sehr anstrengend, da der letzte Teil der insgesamt 6-stündigen Fahrt auf unbefestigten Straßen stattfand und es doch sehr holprig war. Angekommen sind wir erst gegen 23:30 Uhr und wurden dort im Hostal herzlich empfangen von Don Gaston und Doña Fanny. Am nächsten Morgen waren wir alle noch etwas müde, da die Nacht doch eher kurz ausgefallen ist. Don Gaston erzählte uns dann beim Frühstück, wo wir die nächsten Tage arbeiten würden, und so erfuhren wir auch, dass wir die nächsten zwei Wochen nie direkt in El Villar im Hospital behandeln sollten, sondern ausschließlich in die zahlreichen Außendörfer fahren würden. So ging es dann auch direkt nach dem Frühstück und dem Beladen des Ambulancia-Wagens auf in Richtung Lagunillas. Dort angekommen bauten wir unser Equipment in einem Klassenzimmer der Schule auf und behandelten den ganzen Tag viele Kinder. Die Kinder waren zunächst eher eingeschüchtert von uns, doch nach einer Runde Fußball mit den Kids in der Mittagspause hat sich das schnell gelegt.
Die folgenden zwei Tage verbrachten wir in dem Außendorf San Blas und danach behandelten wir noch einen Tag in Barbechos. Die Fahrten dorthin waren zwar oft sehr holprig und abenteuerlich, aber man hatte häufig einen atemberaubenden und unvergesslichen Ausblick auf die Anden.
In meiner letzten Woche behandelten wir noch vier Tage in einem Gesundheitszentrum in La Revuelta, bevor ich mich am Freitag dann wieder mit dem Bus Richtung Sucre aufmachte, um die Heimreise anzutreten.
Verbesserungswürdig ist leider die Nutzung der wertvollen Zeit in El Villar. Leider mussten wir oft auf die Ambulancia warten, manchmal stundenlang, einmal sogar einen ganzen Tag lang und haben somit natürlich auch in dieser Zeit nicht behandeln können. Das ist sehr schade und es wäre zu überlegen, ob es dann nicht doch sinnvoller wäre, im Hospital von El Villar zu arbeiten. Zusätzlich zur Ambulancia ging auch viel Zeit verloren durch fast tägliches Auf- und Abbauen des Materials und den häufigen Stromausfällen in den Außendörfern.
Insgesamt haben wir festgestellt, dass der Zustand der meisten Gebisse in der Stadt sehr viel schlechter war als in den abgelegenen Dörfern. Dies liegt daran, dass die Kinder in der Stadt leider sehr viel mehr Süßigkeiten konsumieren. Schon am Eingang der Schule in Sucre fiel der Blick als erstes auf zwei große Läden, die vollgestopft waren mit Süßigkeiten.
Anne-Kristin Weitzel