Ebel, Marie
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Huancarani, 29. April - 21. Juni 2024
Es fällt mir gar nicht so leicht, die Zeit Bolivien in einen kleinen Bericht zu packen. Für mich waren die acht Wochen, die ich in Huancarani verbracht habe, sehr erlebnisreich und eindrucksvoll und haben mir nochmal einen anderen Blick auf verschiedene Dinge gegeben. Vor allem auf viele Privilegien, die für uns sehr selbstverständlich geworden sind.
Die zwei Monate vergingen jedenfalls wie im Flug und ich wäre gerne noch ein bisschen länger geblieben. Ich habe mich in Huancarani sehr wohl gefühlt, was zum großen Teil an Doña Adela lag, die uns so lieb willkommen geheißen und uns regelmäßig bekocht hat und mit der wir dann auch meistens gemeinsam gegessen haben. Als mein Spanisch besser wurde, konnten wir uns auch immer leichter unterhalten.
Ich muss zugeben, dass ich ein wenig Bedenken hatte, was meine Spanischkenntnisse angeht, da sich diese auf ein paar Wochen Übungen mittels Sprachlern-App beschränkten. Es hat dann aber doch besser funktioniert als erwartet. Ich hatte mir für die Behandlungen ein paar Sätze zurechtgelegt und alles, was ich nicht verstanden habe, hat mir Henry übersetzt. Mit Henry hat die Zusammenarbeit auch immer sehr viel Spaß gemacht! Er war uns eine große Hilfe.
Was mir aber vor allem beim Spanisch lernen geholfen hat, war der wöchentliche Unterricht mit Doña Thika. Ich war sehr dankbar für diese Möglichkeit. Sie hat mir gegen einen kleinen Aufpreis einmal pro Woche Einzelunterricht gegeben. Dadurch war ich gezwungen, selber eine Stunde lang zu sprechen und konnte alle meine Fragen zur spanischen Grammatik loswerden.
Auch hatte ich etwas Sorgen, was meine zahnärztliche Verantwortung angeht, da ich zwar zwei Jahre Berufserfahrung hatte, aber doch in bestimmten Dingen unsicher war bzw. es natürlich auch immer noch bin. Die Zusammenarbeit mit den anderen Voluntarios und mit Henry hat jedoch sehr gut funktioniert und wir haben viel gemeinsam abgesprochen, auch später dann viel mit der Zahntechnikerin. Das hat mir nicht nur Sicherheit gegeben sondern ist meiner Meinung auch unentbehrlich, um gut zu arbeiten.
Auch hatte ich etwas Sorgen, was meine zahnärztliche Verantwortung angeht, da ich zwar zwei Jahre Berufserfahrung hatte, aber doch in bestimmten Dingen unsicher war bzw. es natürlich auch immer noch bin. Die Zusammenarbeit mit den anderen Voluntarios und mit Henry hat jedoch sehr gut funktioniert und wir haben viel gemeinsam abgesprochen, auch später dann viel mit der Zahntechnikerin. Das hat mir nicht nur Sicherheit gegeben sondern ist meiner Meinung auch unentbehrlich, um gut zu arbeiten.
Uns standen zudem sehr viele Materialien zur Verfügung, die ich teilweise auch aus Deutschland kenne, und generell war alles sehr gut organisiert. Natürlich gibt es Unterschiede zum Behandeln in Deutschland, aber daran gewöhnt man sich schnell.
Zum einen bekommen die Patienten keine Termine und es wird nach Reihenfolge behandelt und daraus ergibt sich zum anderen, dass man selten weiß, was als nächstes ansteht und es immer eine kleine "Überraschung" ist. Aber dadurch wird man auch flexibler beim Arbeiten und gewinnt Selbstvertrauen.
Ich war außerdem überrascht, wie tapfer die Patienten waren, vor allem die Kinder, und wie wenig gejammert wurde. Da bin ich ganz andere Sachen aus Deutschland gewohnt. Das Arbeiten wurde dadurch erheblich erleichtert.Natürlich gehören die Wochenenden mit den Ausflügen auch zu meiner erlebnisreichen Zeit in Bolivien dazu und haben sie sehr geprägt. Wir haben die Wochenenden immer recht gut genutzt und einige Reisen unternommen, wie der Besuch des Nationalparks Toro Toro, der Städte La Paz, Sucre, Cochabamba, der Salzwüste Uyuni, und einem kleinen Ort im Regenwald Villa Tunari, sowie eine Wanderung auf den Pico Tunari. Meist war ich mit den anderen Voluntarios und Leuten unterwegs, die wir dort getroffen haben oder die wir schon aus Deutschland kannten.
Vor der Reise hatte ich noch nicht allzu viel über Bolivien gehört und man hat manchmal den Eindruck, dass dieses Land ein wenig auf dem südamerikanischen Kontinent untergeht. Aber völlig zu Unrecht! Bolivien ist so vielfältig und hat schöne und beeindruckende Natur zu bieten, was sich natürlich auch aus den unterschiedlichen Klimazonen ergibt. Vom dichten Regenwald bis hoch ins karge Altiplano erlebt man Landschaften,die es in Europa einfach nicht gibt. In den Städten herrscht buntes Treiben und es gibt immer etwas zu entdecken. Die Menschen sind so freundlich und offen und es wird auch gerne gefeiert und viel getanzt, oft auch auf offener Straße! Dabei ist sehr angenehm, dass Bolivien touristisch noch nicht so überlaufen ist, wie andere südamerikanische Länder.
Ich denke gerne an diese Zeit und die Menschen, denen ich begegnet bin, und würde gerne wiederkommen.
Marie Ebel