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Schreiner Marina

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Huancarani, 09. September bis 31. Oktober 2024
Anm.d.Red.: Statt eines "Berichtes" veröffentliche ich eine email von Marina kurz vor Beendigung Ihres Huancarani-Aufenthaltes, weil sie so erfrischend herzlich ausgefallen ist.
Lieber Ekkehard,
Vielen Dank für deine liebe Nachricht. Ich kann alles genauso unterschreiben - die Zeit, die ich hier verbracht habe, werde ich nur in guter Erinnerung behalten.
Noch nie hatte ich die Gelegenheit, so intensiv in eine andere Kultur einzutauchen wie hier. Die gute Ausstattung des Consultorios, die Arbeit mit Henry und den anderen Voluntarios und die stetige Dankbarkeit der Patienten haben jeden anstrengenden Tag wett gemacht.
Das Behandlungsspektrum lässt keine Wünsche offen: von jung bis alt, von Chirurgie, Kons/Prophylaxe bis Prothetik ist alles dabei! Ich hatte das Glück, mit Zahntechniker und fast-Zahnarzt Luis zusammenzuarbeiten, und die teils komplexen prothetischen Fälle haben uns manchmal ganz schön ins Grübeln gebracht. Vor allem die Bissnahmen bei Patienten, die Jahrzehnte lang unbezahnt waren, erwiesen sich als herausfordernd. Doch am Ende konnten wir alle Patienten mit den neuen Placas so glücklich machen, dass einige uns mit ihrem neuen Lächeln um den Hals gefallen sind - einfach nur herzerwärmend!
Nach meinem 8-wöchigen Aufenthalt bin ich an der Arbeit sehr gewachsen und konnte meinen Horizont auf allen Gebieten erweitern.
Das gemeinsame Essen mit Doña Adela war auch immer eine Bereicherung – nicht nur für den Magen, sondern auch für meine Spanischkenntnisse. Diese konnte ich hier so verbessern, dass die Unterhaltungen gegen Ende nahezu fließend liefen. Der Unterricht von Doña Thika hat natürlich auch sehr dazu beigetragen. Auch die Möglichkeit, unter der Woche zur Physiotherapie bei Melisa zu gehen, war toll.
Ich bin unendlich dankbar, dass ich meine Zeit an den Wochenenden fürs Reisen nutzen konnte. Direkt am Wochenende meiner Ankunft habe ich in Huancarani die tagelange Fiesta de la Virgen de Guadalupe miterlebt. Danach war ich im Salar de Uyuni, habe das Geschehen in Cochabamba vom Christo aus beobachtet, bin in La Paz den Camino de la muerte gefahren und im Valle de las Animás gewandert, habe den Huayna Potosí bestiegen, mich in Sucre auf die Spuren der Dinosaurier begeben und auf dem Lago Titicaca die Isla del Sol überquert. Außerdem war ich zweimal im wunderschönen ToroToro- Nationalpark.  
Das Zusammenleben mit den Voluntarios war immer herzlich und harmonisch. Wir haben uns gegenseitig gut verstanden und ergänzt, mit der Zeit sind echte Freundschaften entstanden.
Sobald ich wieder in Deutschland bin, werde ich das Projekt wärmstens meinen Freunden, Bekannten und zahnärztlichen sowie zahntechnischen Kollegen weiterempfehlen. Es gibt wirklich nicht eine Sache, mit der ich unzufrieden war, oder die ich ändern würde. Mein Aufenthalt hat mich sowohl auf persönlicher als auch auf beruflicher und sozialer Ebene sehr bereichert. Ich habe Bolivien in mein Herz geschlossen und werde mit Sicherheit nochmal wiederkommen!
Ich hoffe auch, dass ich bei der nächsten Mitgliederversammlung vor Ort sein kann.
In dem Sinne verbleibe ich mit den wärmsten Grüßen - hasta luego Bolivia!
Marina Schreiner
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