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Feldt, Jonathan

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Huancarani, 26.02.24 - 06.04.24
 
Hola a todos!
 
Wir sind Jonathan & Laura, beide Zahnmedizinstudenten aus Göttingen und mittlerweile im 10. Semester. Wir durften unsere Semesterferien in Huancarani verbringen und würden es, rückblickend betrachtet, immer wieder so machen!
 
Wieso Bolivien? Das wurden wir sehr häufig gefragt, als wir sagten, wir haben dieses Land im zentralen Südamerika für eine Famulatur ausgewählt. Diese Frage ist leicht zu beantworten: Aufgrund der sensationellen Organisation und Kommunikation mit dem FCSM. Vor allem der unkomplizierte Informationsaustausch mit Ekkehard ist hier hervorzuheben. All unsere Fragen wurden suffizient beantwortet und Sorgen kamen gar nicht erst auf. Potenzielle Voluntarios werden mit reichlich erstklassig aufgearbeitetem Informationsmaterial eingedeckt, sodass schon bei der ersten Kontaktaufnahme das Gefühl aufkommt, Teil des Projekts zu sein. Zusätzlich waren wir beide noch nie in Südamerika, was einen zusätzlichen Reiz für den Besuch dieser Destination für uns darstellte.
 
Wir hatten aufgrund der zeitlichen Lage der Semesterferien nicht die Möglichkeit, Bolivien im Anschluss an die Famulatur zu bereisen, weswegen wir uns dazu entschieden, vorher das Land zu entdecken. Mit ein bisschen Planung war dies aber kein Problem, wir haben die Zeit vor unserem Voluntariat gut nutzen können und viel gesehen! Ein positiver Nebeneffekt: wir konnten uns schonmal an den bolivianischen Sprachstil gewöhnen, der definitiv anders ist, als man ihn im „Schulspanisch“ beigebracht bekommt. Falls man etwas doch nicht versteht, no hay problema: Englisch hilft wenig bis gar nicht weiter, Hände und Füße aber schon!
 
Dann war es soweit: am Sonntag, den 25.02.24, kamen wir am Aeropuerto in Cochabamba an, wo uns Henry in Empfang nahm und uns sicher nach Huancarani brachte. Wir lernten Don Felipe, Doña Adela und die anderen Voluntarios kennen und fühlten uns direkt wohl. Auch machten wir uns in Ruhe mit den Praxisräumen vertraut, denn am nächsten Tag ging es direkt los mit der Arbeit.
 
In der ersten Woche haben wir vornehmlich den erfahreneren Voluntarios assistiert und durften uns an die Gegebenheiten im Consultorio gewöhnen. Besonders prägend war die schlechte Mundhygienesituation bei den Patienten in allen Altersgruppen, welche man so in Deutschland nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Das Behandlungsspektrum reicht von Füllungstherapie, über endodontische Behandlungen bis hin zu Extraktionen. Alles in allem wird eher Basiszahnmedizin betrieben, da die Läsionen oft gravierend sind. Erfreulicherweise kann man aber aufgrund des außerordentlich gut aufgestellten Equipments und qualitätvollen Materialien den einen oder anderen Zahn vor der Zange bewahren und das wird mit großer Dankbarkeit von den Patienten honoriert. Wenn dann doch ein Patient lediglich eine „Limpieza“ benötigt, merkt man ganz besonders deutlich, dass dieses Projekt kein Tropfen auf den heißen Stein ist und eine absolute Daseinsberechtigung hat (und hoffentlich durch viel Engagement der Vorsitzenden und durch zahlreiches Interesse von Freiwilligen weiterlebt). Schnell durften wir immer selbstständiger behandeln , sodass wir routinierter und selbstbewusster wurden. Es macht sehr viel Spaß mit den anderen Voluntarios zusammen zu arbeiten und sich die ein oder anderen Tricks und Kniffe abzuschauen. Die Eindrücke, die wir über die 6 Wochen sammeln konnten, sind Gold wert! Wir haben, sowohl für unsere persönliche Entwicklung als auch für die berufliche Zukunft, sehr viel positive Erfgahrungen gewonnen!
 
Erwähnenswert ist außerdem, dass wir unter der Woche täglich 2x frisch bekocht wurden von Doña Adela. Es war immer sehr lecker, das ein oder andere Rezept mussten wir einfach mit nach Deutschland nehmen. Am Wochenende haben wir uns kulinarisch selbst versorgt und die Vorzüge des frischen Obstes und Gemüses, welches auf der Märkten in unvergleichlich toller Qualität angeboten wird, genossen. Besonders schön bleiben uns die Tage und Abende in Erinnerung, an denen wir mit Allen zusammen gegrillt haben. Eisgekühlter Limoncello, spanische Musik und eine ausgelassene Stimmung… einfach toll!
 
Der Abschied aus Huancarani war emotional und ein bisschen schmerzlich, man verlässt einen Ort, der unser kleines zweites Zuhause geworden ist und Menschen, die wir jetzt als unsere „Familia Boliviana“ bezeichnen.
 
Wir kommen auf jeden Fall wieder und möchten am liebsten sofort in den nächsten Flieger nach Bolivien steigen…
 
Wir hoffen, dass Ihr noch mehr Lust auf das Projekt bekommen habt, nachdem Ihr unseren Erfahrungsbericht gelesen habt!
 
Saludos cordiales,
 
Jonathan Feldt & Laura Haas
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