Greiwe, Mila
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Huancarani 26.08. – 04.10.2013
Ich habe das dringende Bedürfnis, mich vor meinem Examen bereits in die Praxiswelt stürzen, Abenteuer zu erleben und meine Spanischkenntnisse auf Vordermann zu bringen. 2009 war ich bereits für einige Zeit als Zahntechnikerin in Guadalupe (Ecuador) tätig. Um mich ein wenig vom Prüfungsstress abzulenken, schaute ich mich auf der Internetseite des FCSM um. Im kleinen Dorf Huancarani (Bolivien) möchte Ekkehard eine zahnärztliche Praxis eröffnen. Bereits nach dem ersten Telefonat mit Ekkehard ist mir bewusst, dass ich ihn bei dieser Herausforderung unterstützen möchte.
Im August 2013 stehe ich am Flughafen in Hannover, um mich mit kleinen Schritten in Richtung Huancarani zu bewegen. Mit im Gepäck sind einige Materialien für die zahnärztliche Praxis, die es in Bolivien nicht leicht zu beschaffen gibt. Gemeinsam mit Ekkehard und Maja habe ich am 26.08.2013 die Praxis in Huancarani, einem kleinen Dorf abseits von Cochabamba, eröffnet. Noch am Tag vor unserer Ankunft wurden die Schränke eingebaut. Die ersten zwei Wochen waren wir mehr damit beschäftigt zu organisieren als zu behandeln – die Uhren ticken hier etwas langsamer. Nun ist die Praxis auf (fast) europäischem Standard, bald soll auch das Röntgengerät funktionsfähig sein.
In Huancarani bestehen derzeit keine weiteren, dauerhaft besetzten medizinischen Einrichtungen. „Wir gehen zum Arzt, wenn die Schmerzen gar nicht mehr zu ertragen sind“, erzählt mir die äußerst gesprächige Doña Claudia vom Dorfkiosk um die Ecke. Und genau hier scheint unsere Herausforderung zu sein. Nach einem kurzfristigen Ansturm, ebbt die Patientenwelle wieder ab. Unsere Nachbarin Adela munterte uns jeden Tag auf ein Neues auf. Wir sollen die Hoffnung, dass das Projekt bald ins Laufen kommt, nicht aufgeben. „Entspannen, Geduld üben und gelegentlich den Bolivianern auf die Füße treten“ lautete ihre Anweisung.
Für einige Wochen besuchen nur Schmerzpatienten unsere Praxis, bei denen eine konservierende Zahnheilkunde meist nicht mehr möglich ist. Wir versuchen also während unseres Aufenthaltes, das Bewusstsein der Menschen für die Notwendigkeit von Mundgesundheit zu entwickeln. Aber wo fängt man an? Wir haben Informationsflyer gemalt und gedruckt, haben mit den Dorfbewohnern auf der Straße geplaudert, gaben Zahnputzunterricht in der Schule und haben die Schulklassen bei uns in der Praxis untersucht. Es wird noch ein langer Weg sein – viel länger als ich mir vor meiner Ankunft in Huancarani habe vorstellen können.
Trotz der anfänglichen unüberwindlich zu scheinenden Schwierigkeiten, bin ich froh über all die Erfahrungen, die ich während meines sechswöchigen Aufenthaltes in Huancarani und der landschaftlich imposanten Umgebung sammeln konnte. Die Sprachschule von Janine und Joaquin in Cochabamba organisiert regelmäßig Ausflüge, die man sich nicht entgehen lassen sollte! Besonders haben mich die vielen Menschen geprägt, denen ich auf meiner Reise begegnen durfte. Ganz besonderer Dank gilt Adela (die gute Seele von Huancarani), Ekkehard, Janine, Joaquin, Melanie, Maja und Caro, die mit ihrer Offenheit und schlichten Ehrlichkeit meinen ersten Einsatz als Zahnärztin zu einem wunderschönen Erlebnis gemacht haben.
Im August 2013 stehe ich am Flughafen in Hannover, um mich mit kleinen Schritten in Richtung Huancarani zu bewegen. Mit im Gepäck sind einige Materialien für die zahnärztliche Praxis, die es in Bolivien nicht leicht zu beschaffen gibt. Gemeinsam mit Ekkehard und Maja habe ich am 26.08.2013 die Praxis in Huancarani, einem kleinen Dorf abseits von Cochabamba, eröffnet. Noch am Tag vor unserer Ankunft wurden die Schränke eingebaut. Die ersten zwei Wochen waren wir mehr damit beschäftigt zu organisieren als zu behandeln – die Uhren ticken hier etwas langsamer. Nun ist die Praxis auf (fast) europäischem Standard, bald soll auch das Röntgengerät funktionsfähig sein.
In Huancarani bestehen derzeit keine weiteren, dauerhaft besetzten medizinischen Einrichtungen. „Wir gehen zum Arzt, wenn die Schmerzen gar nicht mehr zu ertragen sind“, erzählt mir die äußerst gesprächige Doña Claudia vom Dorfkiosk um die Ecke. Und genau hier scheint unsere Herausforderung zu sein. Nach einem kurzfristigen Ansturm, ebbt die Patientenwelle wieder ab. Unsere Nachbarin Adela munterte uns jeden Tag auf ein Neues auf. Wir sollen die Hoffnung, dass das Projekt bald ins Laufen kommt, nicht aufgeben. „Entspannen, Geduld üben und gelegentlich den Bolivianern auf die Füße treten“ lautete ihre Anweisung.
Für einige Wochen besuchen nur Schmerzpatienten unsere Praxis, bei denen eine konservierende Zahnheilkunde meist nicht mehr möglich ist. Wir versuchen also während unseres Aufenthaltes, das Bewusstsein der Menschen für die Notwendigkeit von Mundgesundheit zu entwickeln. Aber wo fängt man an? Wir haben Informationsflyer gemalt und gedruckt, haben mit den Dorfbewohnern auf der Straße geplaudert, gaben Zahnputzunterricht in der Schule und haben die Schulklassen bei uns in der Praxis untersucht. Es wird noch ein langer Weg sein – viel länger als ich mir vor meiner Ankunft in Huancarani habe vorstellen können.
Trotz der anfänglichen unüberwindlich zu scheinenden Schwierigkeiten, bin ich froh über all die Erfahrungen, die ich während meines sechswöchigen Aufenthaltes in Huancarani und der landschaftlich imposanten Umgebung sammeln konnte. Die Sprachschule von Janine und Joaquin in Cochabamba organisiert regelmäßig Ausflüge, die man sich nicht entgehen lassen sollte! Besonders haben mich die vielen Menschen geprägt, denen ich auf meiner Reise begegnen durfte. Ganz besonderer Dank gilt Adela (die gute Seele von Huancarani), Ekkehard, Janine, Joaquin, Melanie, Maja und Caro, die mit ihrer Offenheit und schlichten Ehrlichkeit meinen ersten Einsatz als Zahnärztin zu einem wunderschönen Erlebnis gemacht haben.
Mila Greiwe