Wiedmer/Widmer, Sophie/Simone
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Huancarani, 24. März bis 15. April
Sophie und ich sind zwei
DH´s aus der Schweiz. Unseren Einsatz in Hucancarani haben wir bei Ekkehard über
ein Jahr im Voraus angemeldet und wurden somit von Ekkehard stets super über
das Projekt informiert und vorbereitet. Es ist wichtig, einige
Spanischkenntnisse mitzubringen, da in der Umgebung Huancarani niemand Englisch
sprechen kann. Ebenso sollte man sich bewusst sein, dass man in ein anderes
Land mit anderer Kultur und wirtschaftlicher Lage reist.
Wir sind über Madrid
und Santa Cruz nach Cochabamba angereist. In Santa Cruz ist es anscheinend
normal, dass man die Gepäckstücke neu aufgeben muss, auch wenn die
Fluggesellschaft bei der Abreise informiert, das Gepäck werde durchgecheckt.
Am Flughafen von Cochamaba wurden wir von Henry abgeholt. In Huancarani wurden
wir von Werner (ZT) herzlich empfangen, der uns sogleich das ganze Projekt
zeigte, von Doña Adela wurden wir mit einem Mittagessen empfangen (was nicht
normal ist, da die Voluntarios am Wochenende selbst kochen). Danach begleiteten
wir Werner und Anja (Voluntaria der Stiftung "Pro Huancarani") mit dem Trufi für 2 Pesos (alternative Bezeichnung für Bolivianos) in die naheliegende Stadt Quillacollo, wo wir die Einkäufe erledigen konnten.
In der ersten Woche war Diego (ZA) aus Cochabamba mit uns im Consultorio. Eine
Woche später reisten Ingrid (ZT), Elisabeth (ZÄ) & Johanna (Jung-ZÄ) an. Unsere
Tage waren sehr unterschiedlich, einige Tage wollten sehr viele Patienten eine
Limpieza (Zahnreinigung) andere Tage hatten wir wenige Patienten. An diesen
Tagen haben wir jeweils die Zahnärzte mit Assistieren, Abformungen oder
Anästhesien unterstützt. Die Mundhygiene war bei den meisten Patienten
schlecht, viel subgingivaler Zahnstein, Kinder mit Fisteln und gefüllte Zähne oft mit Sekundärkaries. Es fehlten das Wissen und Aufklärung über eine gute
Mundhygiene. Kinder werden gratis behandelt und trotzdem kommen die Eltern
nur mit den Kindern zur Behandlung, wenn sie über Schmerzen klagen und die
Zähne schon komplett zerstört sind.
Zusätzlich zu der Arbeit im Consultorio haben wir mit Ronald an vier Vormittagen die umliegenden Schulen besucht. Wir gingen von Klasse zu Klasse, machten eine kurze Aufklärung über die Mundhygiene, ein Spiel über gesunde Ernährung und haben gemeinsam die Zähne geputzt. Die Schulbesuche waren für uns das prägendste Erlebnis.
Die 3 Wochen Huancarani waren für uns definitiv ein Highlight. Adela hat uns immer lecker bekocht und mit uns ihre beeindruckenden und traurigen Lebenserfahrungen geteilt. Henry war sehr hilfsbereit und hat im Consultorio mit Musik für gute Laune bei den Patienten und den Arbeitenden gesorgt. Wir hatten eine wunderbare Zeit in Hunacarani und sind dankbar, dass wir all die Menschen vor Ort und die Voluntarios kennen lernen durften. Die drei Wochen sind viel zu schnell verflogen, wer weiss, vielleicht reisen wir wieder mal nach Hunacarani. Dieses Projekt können wir von Herzen weiterempfehlen.
Simone Widmer & Sophia Wiedmer (nicht verwandt)