Matecka, Waldemar
Erfahrungsberichte > Archiv
Guadalupe, 31. Juli – 23. August 2014
2004 hat der VDZI (Zahntechnikerverband) um die Mithilfe in der
Clinica mit dem Slogan „ein verlorenes Lächeln wiedergeben“ geworben.
Der Keim für mein großes Abenteuer war gelegt. Den Zeitungsbericht in
eine Klarsichtfolie gesteckt und so platziert, dass er mir immer wieder
mal in die Finger kam, vergingen fast 10 Jahre, naja spontan sieht
anders aus.
Inspiriert von den Erfahrungsberichten der Voluntarios auf den Seiten des FCSM und von Pater Georg telefonierte ich mit Günter Wachendorf, dem damaligen Geschäftsstellenleiter des FCSM. Dieses Telefonat hat mir den “Rest“ gegeben. Die Euphorie und Freude von G. Wachendorf sprang auf mich über. Inicialzündung!
Auf der VHS hatte ich schon Spanisch für Anfänger belegt, ich wollte mich ja mit meinen Patienten ein wenig verständigen. Ich kann nur jedem raten, der einen Aufenthalt in Guadalupe plant, spanisch sprechen zu
lernen, denn es gibt unendlich viele Situationen, wo es ohne fast nicht geht, außerdem erhöht sich der Spaß beim Erlebnis Ecuador immens.
Ein wichtiger Satz – más despacio por favor – „etwas langsamer bitte“ sollte schon parat sein, denn die Ecuadorianer sprechen gefühlt so schnell wie ein Maschinengewehr.
Zurück zu G. Wachendorf, der mir den Kontakt zu Pater Georg vermittelte. Georg nahm mich im „Calendar“ der Clinica auf und versprach, sich um einen Zahnarzt für meine 4 Wochen zu kümmern. Hochachtung, wie er das immer wieder managt!!
Inspiriert von den Erfahrungsberichten der Voluntarios auf den Seiten des FCSM und von Pater Georg telefonierte ich mit Günter Wachendorf, dem damaligen Geschäftsstellenleiter des FCSM. Dieses Telefonat hat mir den “Rest“ gegeben. Die Euphorie und Freude von G. Wachendorf sprang auf mich über. Inicialzündung!
Auf der VHS hatte ich schon Spanisch für Anfänger belegt, ich wollte mich ja mit meinen Patienten ein wenig verständigen. Ich kann nur jedem raten, der einen Aufenthalt in Guadalupe plant, spanisch sprechen zu
lernen, denn es gibt unendlich viele Situationen, wo es ohne fast nicht geht, außerdem erhöht sich der Spaß beim Erlebnis Ecuador immens.
Ein wichtiger Satz – más despacio por favor – „etwas langsamer bitte“ sollte schon parat sein, denn die Ecuadorianer sprechen gefühlt so schnell wie ein Maschinengewehr.
Zurück zu G. Wachendorf, der mir den Kontakt zu Pater Georg vermittelte. Georg nahm mich im „Calendar“ der Clinica auf und versprach, sich um einen Zahnarzt für meine 4 Wochen zu kümmern. Hochachtung, wie er das immer wieder managt!!
Ein ZA aus Amerika hat ihn damals fast 2 Monate mit seiner Zusage
„hingehalten“ - das Ticket war angeblich gekauft und Pass beantragt –
und plötzlich ist er die „Kellertreppe“ runter gefallen oder so? (ich
dachte, die Amis bauen ohne Keller), der zahnärztliche Teil meines
Missionsprojekts war also geplatzt!
Mein Ticket in der Tasche, konnte ich ohne Verlust nicht mehr zurück und hoffte mit Georg weiter auf sein Verhandlungsgeschick bei den ZÄ, und es klappte: Eine junge Zahnärztin aus Mexico hat meinen zahntechnischen Einsatz gerettet. Pater Georg hat mich per einiger Mails über alle wichtigen Details informiert und auch einen Inlandsflug Guayaquil – Loja günstig vermittelt.
Mein Ticket in der Tasche, konnte ich ohne Verlust nicht mehr zurück und hoffte mit Georg weiter auf sein Verhandlungsgeschick bei den ZÄ, und es klappte: Eine junge Zahnärztin aus Mexico hat meinen zahntechnischen Einsatz gerettet. Pater Georg hat mich per einiger Mails über alle wichtigen Details informiert und auch einen Inlandsflug Guayaquil – Loja günstig vermittelt.
Ekkehard hat mir eine gut schuhkartongroße Kiste mit zahnärztlichen
Materialien zugeschickt und um den Botendienst gebeten. Auch ein
Erklärungsschreiben von der Clinica war dabei. Doch die vielen Ampullen
mit "Anaesthetica“, es waren doch etliche, machten mir Magenbeschwerden
- Rauschgift sieht für Zöllner ähnlich aus (normal wird Rauschgift ja
von Südamerika nach Europa geschickt und nicht umgekehrt?) aber mein
Spanisch war für solche Diskussionen noch nicht erprobt und
südamerikanische Gefängnisse sollen nicht allzu kuschelig sein.
Diese Bedenken schrieb ich Ekkehard, der da meinte, er hat für solche Fälle eine Strickleiter und würde mich dann schon rausholen - da war mir sofort viel leichter.
Diese Bedenken schrieb ich Ekkehard, der da meinte, er hat für solche Fälle eine Strickleiter und würde mich dann schon rausholen - da war mir sofort viel leichter.
START 28. Juli 2014 München – Amsterdam-Guayaquil, ein langer Flug,
dann ein Tag Aufenthalt im Hostal Casa Romero in GUY, eine große Stadt,
Ecuador hab ich mir anders vorgestellt, 6 Uhr früh Inlandsflug GUY
–Loja Catamayo, 1 Std. Taxi nach Loja, 3 Std. Busfahrt über Andenpässe,
Täler, Bergrutsche, verfallende Hütten, so hab ich mir Ecuador eher
vorgestellt, nach Guadalupe.
Mein erster Kontakt in der Clinica war vor dem Labor mein
zahntechnischer Vorgänger Günther, unser Einsatz hat sich ein paar Tage
überschnitten und Doris, die rechte Hand von André, dem ZA, alle 3 aus
Innsbruck – Verständigung war super.
Danach Amanda, die gute Seele der Clinica, zeigte mir mein Zimmer in der Residencia und stattete mich mit hellblauer Klinikkleidung aus.
Dann zu den Hermanas (Klosterschwestern) zum Mittagessen – noch nix gearbeitet, aber schon was essen – so kann ich leben.
Ein herzlicher Empfang, als wäre ich schon mal dagewesen, ein Gebet vor dem Essen und eine tolle Mahlzeit, fritierte Yucca, Hühnchen, Suppe und ein exotischer Saft. Ab da war mir klar, hungern muß ich hier nicht. Dann das Gebet nach dem Essen und – ABSPÜLEN – da war er schon, der Haken. Alle haben zusammengeholfen und es hat Spaß gemacht.
Hier hatte ich meine ersten Möglichkeiten, Spanisch im „Feld“ zu erproben. Erster Gedanke – vielleicht hätte ich mehr Vokabeln lernen sollen!!
Am Nachmittag ging es los mit Arbeit, das Labor ist mit Allem ausgestattet, was ein ZT zum Herstellen von „placas“ – Teilprothesen mit gebogenen Klammern – benötigt. 2 neue KaVo- Handstücke, eine Absaugung, sogar ein Trimmer mit Gipsabscheider sind da.
Danach Amanda, die gute Seele der Clinica, zeigte mir mein Zimmer in der Residencia und stattete mich mit hellblauer Klinikkleidung aus.
Dann zu den Hermanas (Klosterschwestern) zum Mittagessen – noch nix gearbeitet, aber schon was essen – so kann ich leben.
Ein herzlicher Empfang, als wäre ich schon mal dagewesen, ein Gebet vor dem Essen und eine tolle Mahlzeit, fritierte Yucca, Hühnchen, Suppe und ein exotischer Saft. Ab da war mir klar, hungern muß ich hier nicht. Dann das Gebet nach dem Essen und – ABSPÜLEN – da war er schon, der Haken. Alle haben zusammengeholfen und es hat Spaß gemacht.
Hier hatte ich meine ersten Möglichkeiten, Spanisch im „Feld“ zu erproben. Erster Gedanke – vielleicht hätte ich mehr Vokabeln lernen sollen!!
Am Nachmittag ging es los mit Arbeit, das Labor ist mit Allem ausgestattet, was ein ZT zum Herstellen von „placas“ – Teilprothesen mit gebogenen Klammern – benötigt. 2 neue KaVo- Handstücke, eine Absaugung, sogar ein Trimmer mit Gipsabscheider sind da.
Von CANDULOR hatte ich eine großzügige Zahnspende dabei, doch einen
so reichlichen Vorrat an Materialien, Draht, Wachs und Werkzeug – auch
Prothesenzähnen hätte ich nicht erwartet. Alles sauber geordnet und
beschriftet – RESPEKT !!
Günther und ich legten los und André ließ keine Reparatur, oder Unterfütterung aus, ein Profi halt.
Nach einem köstlichen Abendessen bei den Hermanas – Beten – Essen – Beten – Abspülen genossen wir die frühe Dunkelheit auf der Veranda der „ Resi“, auch eine Hängematte ist vorhanden. Ungewohnt sind die Geräusche, die nachts aus dem Regenwald klingen.
Frühstück, Kaffee, Toast, huevos revueltos machten wir in der gut ausgestatteten Küche der „Resi“ selber - Abspülen und ein neuer Arbeitstag begann.
Die Patienten warteten schon Stunden vor Beginn der Kliniköffnungszeit auf ihre Behandlung.
Am WE unternahmen wir einen Ausflug nach Vilcabamba, eine Lodge im Tal der Hundertjährigen mit einem gigantischen Panorama.
In der nächsten Arbeitswoche wurden die Österreicher verabschiedet und die Mission bekam Kevin, Allgemeinarzt aus Texas, und Fernanda, Zahnärztin aus Mexico, als neue Voluntarios. In der Resi war „Haussprache ab jetzt Spanisch, das Wörterbuch kam oft zum Einsatz.
Während der Woche war immer gut zu tun, die Patienten gingen uns nie aus, abends lernten wir eine Gruppe von Kindern an der Hängebrücke kennen, die uns auch stolz ihre Schule zeigten – eine schöne Erfahrung.
Günther und ich legten los und André ließ keine Reparatur, oder Unterfütterung aus, ein Profi halt.
Nach einem köstlichen Abendessen bei den Hermanas – Beten – Essen – Beten – Abspülen genossen wir die frühe Dunkelheit auf der Veranda der „ Resi“, auch eine Hängematte ist vorhanden. Ungewohnt sind die Geräusche, die nachts aus dem Regenwald klingen.
Frühstück, Kaffee, Toast, huevos revueltos machten wir in der gut ausgestatteten Küche der „Resi“ selber - Abspülen und ein neuer Arbeitstag begann.
Die Patienten warteten schon Stunden vor Beginn der Kliniköffnungszeit auf ihre Behandlung.
Am WE unternahmen wir einen Ausflug nach Vilcabamba, eine Lodge im Tal der Hundertjährigen mit einem gigantischen Panorama.
In der nächsten Arbeitswoche wurden die Österreicher verabschiedet und die Mission bekam Kevin, Allgemeinarzt aus Texas, und Fernanda, Zahnärztin aus Mexico, als neue Voluntarios. In der Resi war „Haussprache ab jetzt Spanisch, das Wörterbuch kam oft zum Einsatz.
Während der Woche war immer gut zu tun, die Patienten gingen uns nie aus, abends lernten wir eine Gruppe von Kindern an der Hängebrücke kennen, die uns auch stolz ihre Schule zeigten – eine schöne Erfahrung.
Vor dem Labor, auf der Rückseite der Klinik, (Zahntechniker sind
immer auf der Rückseite oder im Keller untergebracht) gibt es 2
Holzbänke, auf denen Patienten auf die Brillenausgabe warten. Da gab es
oft neugierige Blicke auf die Laborarbeit und viele Fragen z.B. was
kostet das? Wann gibt’s die Brillen? Machst du auch Totalprothesen?
(eine häufige Frage) oder Wo kommst du her? – da sind ein paar Brocken
Spanisch wieder gut, ein schönes Erlebnis!
Am Freitag der letzten Woche wurde ich von den Hermanas feierlich verabschiedet und mit einem Ecuador-Schal beschenkt und mußte versprechen wiederzukommen. Die Tränendrüsen waren ziemlich unter Druck.
Danke für die schöne Zeit in Guadalupe !!!
Am Samstag zurück über Loja – Guayaquil—Amsterdam – München nach Ingolstadt.
Am Freitag der letzten Woche wurde ich von den Hermanas feierlich verabschiedet und mit einem Ecuador-Schal beschenkt und mußte versprechen wiederzukommen. Die Tränendrüsen waren ziemlich unter Druck.
Danke für die schöne Zeit in Guadalupe !!!
Am Samstag zurück über Loja – Guayaquil—Amsterdam – München nach Ingolstadt.
Eine einzige negative Erfahrung, mußte ich dennoch in der Residencia
machen. Die dort im Untergeschoß stehende Waschmaschine kann weiße
T-shirts und rote Handtücher nicht in einem Waschgang reinigen – das
Ergebnis war rosig.
Waldemar Matecka