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Bensel, Tobias

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Huancarani (März/April 2014)
Mitte 2013 begann die Planung für die Teilnahme am Projekt in Huancarani. Zuerst gab es den Plan ausschließlich zahnmedizinisch behandlerisch tätig zu werden. Ende 2013 war nach sehr guter Kommunikation mit Ekkehard Schlichtenhorst klar, dass auch der Aufbau einer kleinen zahntechnischen Einheit sinnvoll sein könnte. Kurz entschlossen hat Frank als ZTM zugesagt, was sich als Glücksfall erweisen sollte. Nun stand unserem dreiwöchigen Aufenthalt in Bolivien nichts mehr im Wege. Wir entschieden uns für die Flugvariante von Deutschland nach Madrid. Dort hatten wir einen Tag zu überbrücken. Diesen konnten wir nutzen, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten (z.B. Estadio Santiago Bernabéu) anzusehen. Dann ging die Reise weiter mit circa 30 Kilogramm dentalem Material pro Person nach Cochabamba. Hierzu ist zu sagen, dass der Flug mit der Boliviana de Aviación eine sehr gute Wahl war. Wir mussten nur in Santa Cruz umsteigen und kamen daher sehr entspannt in Cochabamba an. Der Service der Fluggesellschaft war auch sehr gut und das Ticket war ohne Probleme online auf der Airlinehomepage buchbar. In Cochabamba wurden wir von Ronald abgeholt und erhielten ein sehr gutes Frühstück bei Janine. Nach einer kurzen Pause wurden wir dann von Ronald nach Huancarani gefahren.

Bild links: Ekkehard, Ronald, Frank und Tobias (April 2014)

Die Fahrt dauerte circa eine Stunde.  Dort angekommen, wurden wir von Ekkehard, Jörn und Siegbert empfangen. Siegbert und Jörn waren das Team vor uns und verbrachten drei Monate in Huancarani. Der Reisebericht der beiden ist als Vorabinformation sehr sinnvoll. Die Übergabe der Behandlungsräume verlief äußerst reibungslos. Danach bauten wir mit Ekkehard die zahntechnischen Geräte auf, sodass wir auch prothetisch tätig werden konnten. Die Dentaleinheit war in gepflegtem Zustand. Die Materialien vor Ort waren in ausreichender Menge und in gewohnter Qualität vorhanden. In den folgenden Tagen konnte Ekkehard das Röntgengerät anschließen. Somit sind nun auch Zahnfilme und Bissflügel zur Feindiagnostik möglich. Die zahnmedizinische Versorgung der Patienten gestaltete sich in den kommenden drei Wochen als unproblematisch. Es sprach sich herum, dass nun auch Prothesen hergestellt werden konnten. Selbst die Totalprothetik funktionierte. Die vorgefundene Situation vor Ort hat uns im Allgemeinen sehr positiv überrascht. Der Behandlungsraum hat einen guten Standard. Die verwendeten zahnärztlichen Verbrauchsmaterialien erfüllen höchste Qualitätsansprüche. Viele fehlende Kleinigkeiten konnten durch Ekkehard noch behoben werden. Die Unterkunft in der Pirwa ist schon fast luxuriös zu nennen. Der kleine Ort Huancarani ist gut an die Hauptstraße angeschlossen. Daher sind die Wege in die Nachbargemeinden und nach Cochabamba machbar. Sonst kann auch gern über Ronald ein zuverlässiges Taxi bestellt werden (Jose´). Der Ort verfügt über ein ausreichendes Netz an kleinen Tiendas („Tante Emma-Läden“), um für das leibliche Wohl zu sorgen. Wir nahmen das Angebot der Haushälterin der Pirwa an, uns am Mittag und Abend zu verpflegen. Zusammenfassend können wir hierzu sagen, dass die Rahmenbedingungen vor Ort stimmen. Die Öffnungszeiten der Zahnstation haben wir von Siegbert und Jörn übernommen und beibehalten.
An den Wochenenden konnten wir an Ausflügen durch die Runawasi-Schule teilnehmen, die sich in Cochabamba befindet und von Janine geleitet wird. Sie war dort auch unsere Ansprechpartnerin.  Mit der Reisegruppe nach ToroToro verbrachten wir eine nette und witzige Zeit. Bei einem längeren Aufenthalt ist das wochenendliche Freizeitangebot scheinbar riesig.
Zusammenfasend können wir sagen, dass sich die Reise gelohnt hat. Aus beruflichen Gründen war ein längerer Aufenthalt als drei Wochen für uns nicht machbar. Die Idealbesetzung vor Ort wären sicherlich drei Leute. Ein Zahntechniker, ein(e) AssistentIn (StudentIn) und ein Zahnarzt. Der Bedarf an einer soliden prothetischen Basisversorgung ist auf jeden Fall gegeben und kann nun auch gedeckt werden. Somit ist nun eine fast maximale Versorgung der Patienten möglich. Die Kommunikation mit dem Projektleiter (Ekkehard) funktionierte im Vorfeld und auch in Bolivien zügig und perfekt. Hierfür möchten wir ihm an dieser Stelle nochmals danken, da wir wissen, dass das nicht selbstverständlich ist.  Nach unseren Erfahrungen sehen wir eine optimistische Zukunft für das Projekt nach der Etablierungsphase. 
Tobias Bensel, Frank Wanjura
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