Penelli, Flavja
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BOLIVIA MOVIL / Chuquisaca 15. Februar - 18. März 2016
Anna und ich sind schon am Donnerstag mit Air Europa von Frankfurt über Madrid und Santa Cruz nach Sucre geflogen, um uns ein paar Tage in Bolivien einleben zu können. In Sucre angekommen wurden wir von Ekkehard abgeholt und sind dann gemeinsam zum Hostal gefahren. Im Hostal wurden wir freundlich von Don Arturo empfangen, und wir haben uns schnell mit den Voluntarios angefreundet, die auch im Hostal wohnen. Später haben wir endlich Anne kennengelernt, die Zahnärztin, die mit uns fünf Wochen arbeiten sollte. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und eine neue Freundin dazu gewonnen.
Am Samstag hat uns Ekkehard mit den Einheiten und Materialien vertraut gemacht. Von Mo-Fr arbeiteten wir dann in einer Schule in Sucre/Azari. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Zähne der Kinder in so schlechtem Zustand sind. Viele essen und trinken den ganzen Tag nur Süßes und haben noch nie eine Zahnbürste benutzt. Wir haben unzählige Füllungen und Versiegelungen gemacht und mussten auch einige Zähne extrahieren. Wir hatten hier sehr viel zu tun, die Leute waren dankbar und die Arbeit hat Spaß gemacht.
Ekkehard begleitete uns noch am ersten Tag und musste dann weiterziehen, kam aber am Samstag wieder. Am Sonntag wurden wir von Ekkehard zum Essen eingeladen, es gab „lomo de res“ und es war köstlich, Don Arturo und seine bezaubernde Frau und seine Tochter waren auch dabei.
Ekkehard begleitete uns noch am ersten Tag und musste dann weiterziehen, kam aber am Samstag wieder. Am Sonntag wurden wir von Ekkehard zum Essen eingeladen, es gab „lomo de res“ und es war köstlich, Don Arturo und seine bezaubernde Frau und seine Tochter waren auch dabei.
Nach einem entspannten Wochenende in Sucre wurden wir dann am Montag von Edwin abgeholt. Er war unser Fahrer für die nächsten drei Wochen. Ein verrückter Kerl mit gewöhnungsbedürftigem Fahrstil, aber super nett, witzig und hilfsbereit. Nachdem wir die ganzen Geräte und Materialien in der Camionetta verstaut hatten, sind wir nach Cienega (municipio: Tarabuco) aufgebrochen. Dort haben wir mit einer bolivianischen Zahnärztin, die ihre Praxis gleich nebenan hatte, 3 Tage zusammen gearbeitet. Viel erklärt hat sie nicht wirklich und großartig was gelernt haben wir von ihr auch nicht, das hat Anna und mir nichts ausgemacht denn schließlich hatten wir ja Anne.
Auch hier gab es viel zu tun. Die Kids waren jedoch noch dankbarer und haben sich über die Zahnbürsten, die wir verschenkt haben, tierisch gefreut. Am Mittwoch-Abend nach der Arbeit haben wir wieder zusammengepackt und sind nach Zudáñez gefahren, wo wir dann für die nächsten eineinhalb Wochen in einem alten Waisenhaus untergebracht waren.
Bis auf ein paar Betten und Bänke stand es so gut wie leer, aber das hat uns nicht weiter gestört, da wir ja sowieso den ganzen Tag bei der Arbeit waren. Am Donnerstag und Freitag waren wir dann in Sarufaya, auch eine comunidad, wie in Cienega leben die Kids wie in einem Internat und haben einen straffen Tagesablauf. Freitag nach der Arbeit wurden wir von Edwin zurück zum Hostal nach Sucre gefahren und waren somit über das Wochenende in der Stadt.
Sucre ist echt schön und vielfältig, man kann an der Plaza gut essen gehen (Metro) oder eine Wanderung zu den sieben Wasserfällen (siete cascadas) machen.
In der dritten Woche waren wir in Páraqty und Sayanchaca und abends haben wir in Zudáñez im Waisenhaus geschlafen. Je ländlicher die Gegend desto besser waren die Zähne, da dort nicht so viele Süßigkeiten konsumiert werden. Für deutsche Verhältnisse waren die Zähne trotzdem schlecht und wir hatte genug zu tun. Da wir keine Möglichkeit hatten, selber zu kochen waren wir so ziemlich jeden Abend bei Marco, wo es Pollo con arroz y cerveza gab. Spätestens am 4. Tag kommt einem das Hühnchen und Reis aus der Nase, aber wir haben es gut vertragen und es war eigentlich auch sehr lecker und gut gemacht. Am Wochenende konnten wir dann wieder in die Stadt, hatten uns aber vorher schon überlegt, das Wochenende in Cochabamba zu verbringen. So sind wir am Samstag dahin geflogen und Sonntag wieder zurück. Echt empfehlenswert.
Eigentlich sollte Edwin uns am Sonntag-Abend abholen, doch da sein Jeep den Geist aufgegeben hatte (es war nur eine Frage der Zeit bei den abenteuerlichen Pisten plus Edwins Fahrkunst), so sind wir dann am Montag mit dem Bus 5 Stunden nach R.Pampa gefahren. Dort angekommen wurden wir sehr herzlich vom Schulleiter Don Andre und den Kids empfangen. Edwin stellte uns dann Diego vor, einen jungen, motivierten Zahnarzt mit dem wir die folgenden 3 Tage gearbeitet gaben. Auch hier gab es viel zu tun und das Behandeln hat Spaß gemacht, auch wenn wir immer wieder mit kurzen Stromausfällen zu kämpfen hatten. Am vierten Tag sind wir nach Mojocoya gefahren und sollten dort in einem Krankenhaus die nächsten 2 Tage verbringen, Zahnärzte gab es hier auch, so haben wir den Sinn nicht ganz verstanden, wieso wir gerade hier arbeiten sollten und nicht lieber an einem Ort wo wir eher gebraucht werden, aber na ja. Am Freitag hieß es dann, die Kinder sind nur bis um 12 Uhr da, somit haben wir nur den halben Tag gearbeitet und waren froh, wieder nach Sucre zu fahren.
In der letzten Woche haben wir wieder in einer Schule in Sucre behandelt, da wurde uns erneut bewusst, wie schlecht doch die Zähne der Kinder in der Stadt sind. Somit konnten wir nochmal Gas geben, um so viele Kinder wie möglich zu behandeln. Wir fanden es toll mit einer erfahrenen Zahnärztin zu arbeiten und haben sehr viel dazugelernt. Danke Anne!
Am Freitag haben wir dann alles geputzt und verpackt, und damit endeten fünf unvergessliche Wochen. Wir haben ein außergewöhnliches Land, viele tolle Menschen kennengelernt und fachlich viel dazugelernt. Wir konnten mit unserer Arbeit Menschen helfen und hatten während des gesamten Einsatzes viel Spaß.
Nach fünf arbeitsreichen Wochen haben Anna und ich dann noch eine Rundreise von Sucre aus zu der Salzwüste und La Paz unternommen. Von La Paz sind wir dann nach Cuzco geflogen, um einen Ausflug zum Machu Picchu zu machen, diese Tour wurde dank Don Arturo auf dem letzten Drücker über Max Steiner organisiert, Danke vielmals! Anschließend sind wir nach Puno mit dem Bus zu den Uros, nach Copacabana und letztlich zurück nach la Paz. Ein gelungener Abschluss unserer Zeit in Bolivien!
Wir haben unsere Teilnahme zu keiner Zeit bereut, und ich danke allen, die uns unterstützt haben! Für jeden der noch Bedenken hat, dem kann ich versichern, dass man keine haben muss - es ist einfach nur großartig!
Traut Euch!!!
Flavja Penelli