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Matecka, Waldemar H2

Erfahrungsberichte > Archiv
Huancarani, 06. - 24. August 2018
Nachdem ich 2016 meinen ersten „ Einsatz“ in Bolivien hatte, erreicht mich Anfang 2018 der Lockruf von Ekkehard. Gute Erinnerungen haben mich nicht lange überlegen lassen, nochmals an die Placafront zu gehen.
Ein langer Flug München-Madrid-Santa-Cruz-Cochabamba und schon war ich am 5. August im Consultorio Dental de los Dentistas Alemanes - ein mehr als herzlicher Empfang von Doña Adela und Don Philipe. Auch Ekkehard war da und im Kühlschrank warteten 5 Dosen Paceña cerveza. (Was will der Mensch mehr ??? )
Fabian, ein ZA-Student ( ein fitter Bursche ! ) und Ekkehard deckten mich ordentlich in der kommenden Woche mit Arbeit ein, mein ZT-Vorgänger Thomas hatte mir zudem noch Löffel für ein 28er und ein paar Modelle incl. Bissschablonen übrig gelassen, damit keine Langeweile aufkomme  (-:
Am folgenden Wochenende machte ich einen Ausflug nach Sucre und besuchte das Boliva-movil-team. 4 Mädels- ZA Studentinnen +ZÄtin , die mit mobilen ZA-Einheiten Schulen besuchten und viele Füllungen u. Extraktionen auf dem Programm hatten. Dabei konnte ich auch die Max Steiner-Volontario-Zentrale besichtigen, von wo aus verschiedene Hilfsprojekte starten.
Die nächste Arbeitswoche in Huancarani wurde für mich nicht langweilig. Das neue Team, ZA Christian und seine Zahnarzthelferin Michelle zogen in die WG. Wir verstanden uns auf Anhieb gut. Christian übernahm jeden Morgen das Pressen von Naranjas zu einem köstlichen Saft, und Ekkehard holte in der Tienda bei Doña Petri regelmäßig - pan por cinco - auch hatte er einmal 30 Wachteleier dabei. Mittags und Abends bekochte uns Doña Adela, ( Tortillas gab`s  mehrfach – Vorsicht !! Suchtgefahr !!)
Am 2. Wochenende unternahmen wir einen Ausflug nach La Paz ( mit dem Cama-Bus 8 Std. Fahrt ) Gemeinsam mit Christian und Michelle, Fabian mit Freundin  stießen dazu, machten wir einen Höllenritt mit Mountainbikes auf der "Caretera del muerte" von 4.300 m downhill 62 km. Ein unbeschreibliches Erlebnis, vom Schnee, durch alle Klimazonen in die Yungas ( 3.000 m Höhendifferenz).
Meine 3. Arbeitswoche war wieder gut mit Zahntechnik gefüllt,  teils bis 19.00 Uhr, Christian erlöste mich oft mit einer „lata Paceña“, wenn er am Abend vor dem Laboratorio auftauchte. Das Patientenaufkommen war ungebremst im Consultorio - Placas, Placas, Placas !! Am letzten WE gab es einen Trip nach Toro-Toro (Nationalpark), 6 Std. Nachtfahrt mit einem Trufi über unbefestigte Strassen und Fahrt durch wasserführende Flussbetten. In Toro-Toro kann man  Dino-Spuren sehen, Höhlen durchsteigen, auf den Spuren der Incas, und anspruchsvoll Berg kraxeln. Dabei ist man immer (auf  ca. 4.000 m Höhe) umgeben von einer gigantischen Berglandschaft. Anfang der 4. Woche machte ich Grundreinigung des Labors incl. Gipsabscheider, ich war der letzt ZT für dieses Jahr und machte den Fehler, einigen Kindern der Pirva zu zeigen, wie die Pressluft im Labor funktioniert - eine Riesengaudi!! Dafür gab`s für mich am Abend einen Rüffler von Doña Adela. Sie muss jetzt ein Schild an der Treppe montieren - "Das Betreten des Labors ist für  Kinder verboten !!"
 
Fazit: Bolivien ist auf alle Fälle eine Arbeitsreise wert. Den Dentistas Ekkehard, Fabian, Christian, Michelle & Sarah danke ich für die angenehme und besonders kollegiale Zusammenarbeit !! - und Doña Adela mit Anhang für die familiäre Fürsorge.
 
Waldemar Matecka
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