G. Julia
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Bolivia movil, 21.08.–29.09.2017
Anreise und Inlandsflüge:
Mein Projektkollege Nawid und ich sind von München über Madrid nach Santa Cruz geflogen, um dort vor dem Weiterflug eine Nacht im Hotel zu pausieren. Das empfiehlt sich durchaus, um nach dem langen Flug auszuruhen, und um Santa Cruz zu besichtigen. Als gut und preiswert hat sich das Hotel Bibosi herausgestellt, welches zudem direkt an der schönen Plaza gelegen ist.
Am folgenden Tag ging es mit einem Inlandsflug von Santa Cruz nach Sucre weiter. Etwas Übergepäck hatte die Airline Amaszonas problemlos toleriert. (Offiziell darf man 20 kg pro Person mitnehmen, d.h. weniger als auf dem Langstreckenflug.) Allerdings ist bei Amaszonas Vorsicht geboten, da Flüge sehr oft umgebucht werden, was vor allem für Anschlussflüge kritisch werden kann. BoA hat sich als zuverlässiger herausgestellt. Auch hier war etwas Übergepäck kein Problem, und wir konnten für unsere weiteren Inlandsflüge problemlos online buchen – auch recht spontan:
BoA fordert bei der Buchung über deren Website www.boa.bo die Angabe von Razón Social und NIT. Statt der Razón Social kann man seinen eigenen Vor- und Nachnamen angeben, das ist offiziell zulässig. Statt der NIT soll man seine Ausweisnummer angeben, was aber nicht funktioniert, da die deutsche Reisepass-Nummer auch Buchstaben enthält, aber nur Zahlen erlaubt sind. Daher kann man einfach irgendeine Nummer angeben. Diese spielt für die Buchung bei Ausländern keine Rolle. Meistens, aber nicht immer bekommt man eine Bestätigungsmail mit den Flugtickets. Es ist ratsam, nach Buchungsabschluss Screenshots der Flugtickets zu machen, um diese sicher zu haben. Auch ohne Bestätigungsmail gilt der Flug als gebucht. Bei BoA darf man sogar Wasser mit durch den Security Check nehmen.
BoA fordert bei der Buchung über deren Website www.boa.bo die Angabe von Razón Social und NIT. Statt der Razón Social kann man seinen eigenen Vor- und Nachnamen angeben, das ist offiziell zulässig. Statt der NIT soll man seine Ausweisnummer angeben, was aber nicht funktioniert, da die deutsche Reisepass-Nummer auch Buchstaben enthält, aber nur Zahlen erlaubt sind. Daher kann man einfach irgendeine Nummer angeben. Diese spielt für die Buchung bei Ausländern keine Rolle. Meistens, aber nicht immer bekommt man eine Bestätigungsmail mit den Flugtickets. Es ist ratsam, nach Buchungsabschluss Screenshots der Flugtickets zu machen, um diese sicher zu haben. Auch ohne Bestätigungsmail gilt der Flug als gebucht. Bei BoA darf man sogar Wasser mit durch den Security Check nehmen.
Sucre:
Schon in Sucre wird man sehr gut umsorgt. Wir kamen an einem Samstag dort an. Ekkehard hatte uns sehr herzlich am Flughafen empfangen, uns zum Hostal gebracht und uns auch das Arbeits-Equipment gezeigt und erklärt. Außerdem blieb etwas Zeit, um einen Teil der Stadt und die ersten Restaurants kennenzulernen. Sucre hat in dieser Hinsicht gute Auswahl. Im Gegensatz zu den ländlichen Einsatzgebieten findet man dort vielfältiges Essen.
Das Hostal in Sucre ist sehr einfach, aber gut. Es gibt fast immer warmes Wasser und die Zimmer sind wirklich okay.
Einsatzort „Sagrada Familia“, Sucre:
Einsatzort „Sagrada Familia“, Sucre:
Die ersten zwei Wochen arbeiteten wir in der Schule „Sagrada Familia“ von „Fe y Alegría“, im Randbezirk von Sucre. Wir wurden nett aufgenommen, und hatten über die bolivianische Organisation Fe y Alegría und mit Ekkehard immer Ansprechpartner.
Am ersten Tag wurden wir von Edwin mit all unseren Materialien zur Schule gefahren, um dort in der Bibliothek unsere Praxis zu eröffnen. Wir wurden beim Appell, zu dem sich alle Schüler am Montagmorgen versammeln, begrüßt und vorgestellt. Die weiteren Tage sind wir in einem öffentlichen Microbus zur Arbeit gefahren, was unser Leben dort nur noch authentischer machte.
Unsere Arbeit war sehr gefragt, der Bedarf groß und die Zustände der Zähne schlecht. Zahnärzte gibt es zwar, jedoch kann sich der Großteil der Bevölkerung eine Behandlung nicht leisten – schon gar nicht präventiv, um etwa Minimalläsionen zu behandeln. Daher sieht man meist tief zerstörte Zähne.
Unsere Arbeit war sehr gefragt, der Bedarf groß und die Zustände der Zähne schlecht. Zahnärzte gibt es zwar, jedoch kann sich der Großteil der Bevölkerung eine Behandlung nicht leisten – schon gar nicht präventiv, um etwa Minimalläsionen zu behandeln. Daher sieht man meist tief zerstörte Zähne.
Einsatzort Zudañez:
Weitere 4 Wochen arbeiteten wir in Zudañez. Als Quartier erhielten wir ein Landhaus, in dem wir uns sehr wohl fühlten. Die Schule von Fe y Alegría, in der wir in einem Klassenzimmer unser Consultorio aufbauten, war schön und recht gepflegt. Sie lag außerdem nur wenige Meter von unserem Wohnhaus entfernt, weswegen wir jeden Tag von angenehm kurzen Arbeitswegen profitierten. Die dentale Situation der Kinder war ähnlich, auch dort reichten die paar Wochen nicht aus, um alle Kinder durchzubehandeln. Erwachsene waren auch hier selten unsere Patienten, da die Kinder der Schule Vorrang haben sollten. Der Rektor schickte in jeder Woche Schüler anderer Jahrgangsstufen zu uns. Wir fingen mit ca. 13-jährigen an, endeten in der letzten Woche mit ca. 6-jähren. Wichtig erschien uns die Mundhygieneinstruktion, um der Karies hoffentlich etwas besser vorzubeugen. Von Zeit zu Zeit besuchen auch bolivianische Zahnmedizinstudenten die Schulen, um den Kindern eine Zahnputztechnik zu erklären. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Schüler diese Technik gar nicht oft genug hören können, und auch unter Anleitung selbst in ihrem Mund putzen sollten, um das Erklärte zu verinnerlichen.
Wer in Zudañez eingeteilt ist, sollte unbedingt einen Ausflug auf den Berg Callecalle machen. Der Ausblick ist einzigartig. Man kommt dort fast nur mit einem Auto hoch. Diesen Trip begannen wir mit bolivianischen Freunden in aller Frühe, um die schöne Morgenstimmung mit Nebel und über den Wolken zu genießen, bis dann alles aufklarte und sich ein atemberaubender Blick auftat. Nach langem Genießen machten wir inmitten der schönen Landschaft ein Feuer und nahmen ein Frühstück zu uns, liefen noch etwas umher und waren um circa 9 Uhr morgens zurück im Dorf, um an diesem Wochentag unserer Arbeit nachzugehen.
Um an Wochenenden wieder nach Sucre zu kommen, gibt es für nur 15 Bolivianos Trufis, die man ein paar Tage vorher buchen sollte. Die Oficinas dafür befinden sich in einer zentralen Straße im Dorf.
Wir wurden durch Edwin, Roxana und Karen sehr gut eingewiesen und betreut. Roxana lebte mit uns im Landhaus, Karen ist eine sehr nette Lehrerin der Schule und Edwin war auch oft in Zudañez vor Ort und stets für uns da.
Wir wurden durch Edwin, Roxana und Karen sehr gut eingewiesen und betreut. Roxana lebte mit uns im Landhaus, Karen ist eine sehr nette Lehrerin der Schule und Edwin war auch oft in Zudañez vor Ort und stets für uns da.
An den Wochenenden…
… bleibt Zeit für Ausflüge, wie zum Beispiel nach Potosí, wo man sich unbedingt die Minen ansehen sollte. Dazu haben wir eine sehr interessante und beeindruckende Führung bei „Big Deal Tours“ gebucht, deren Oficina zentral in Potosí liegt.
… bleibt Zeit für Ausflüge, wie zum Beispiel nach Potosí, wo man sich unbedingt die Minen ansehen sollte. Dazu haben wir eine sehr interessante und beeindruckende Führung bei „Big Deal Tours“ gebucht, deren Oficina zentral in Potosí liegt.
Auch lohnt es sich, ein Wochenende in Sucre zu verbringen. Wunderschön ist der Ausblick von San Felipe Neri aus, vor allem nachmittags und zum Sonnenuntergang hin. Außerdem bietet der Mirador an der Kirche „La Recoleta“ einen sehr schönen Rundum-Blick, der noch weitläufiger ist. Als lehrreiches Museum mit Führung empfiehlt sich die Casa de la Libertad.
Wer leckere Saltenas essen möchte, sollte vormittags (samstags bis circa 12:30 Uhr geöffnet) in die Calle San Alberto an der Plazuela San Francisco gehen. Das Restaurant heißt „El Patio“. Der einzige Nachteil ist, dass man dort auch zu kühleren Jahreszeiten nur draußen sitzen kann.
Feiern waren wir in einem Club namens „Berlin“, in dem es übrigens auch sehr gutes Essen gibt. Anders als der Name vermuten lässt, sind dort auch Einheimische zu finden.
Wer schon einmal in Bolivien ist, tut gut daran, das Land noch etwas zu entdecken. Fast ein Muss ist die Salzwüste „Salar de Uyuni“, wozu wir in unserer letzten Woche in Bolivien, welche wir als Reisewoche nach Projektende eingeplant hatten, die Chance bekamen. Hierbei ist auf jeden Fall die komplette 3-Tagestour empfehlenswert, um auch den wunderschönen Nationalpark zu sehen! Der in unseren Augen beste Reiseanbieter ist „Salty Adventures“. Hier haben wir nur gute Erfahrungen sammeln können.
Nach Uyuni sind wir von Sucre aus für 80 Bolivanos mit dem Bus gefahren (Busunternehmen „6 de Octubre“). Nachdem wir von 9:30 bis 17:30 Uhr unterwegs waren, haben wir vor Ort Unterkunft und Tour gebucht. Gut ist das Hotel Salcay (auch wenn es genau in unserem Zimmer leider kein warmes Wasser gab), etwas einfacher aber auch nicht schlecht ist das Hostal Marjor.
Feiern waren wir in einem Club namens „Berlin“, in dem es übrigens auch sehr gutes Essen gibt. Anders als der Name vermuten lässt, sind dort auch Einheimische zu finden.
Wer schon einmal in Bolivien ist, tut gut daran, das Land noch etwas zu entdecken. Fast ein Muss ist die Salzwüste „Salar de Uyuni“, wozu wir in unserer letzten Woche in Bolivien, welche wir als Reisewoche nach Projektende eingeplant hatten, die Chance bekamen. Hierbei ist auf jeden Fall die komplette 3-Tagestour empfehlenswert, um auch den wunderschönen Nationalpark zu sehen! Der in unseren Augen beste Reiseanbieter ist „Salty Adventures“. Hier haben wir nur gute Erfahrungen sammeln können.
Nach Uyuni sind wir von Sucre aus für 80 Bolivanos mit dem Bus gefahren (Busunternehmen „6 de Octubre“). Nachdem wir von 9:30 bis 17:30 Uhr unterwegs waren, haben wir vor Ort Unterkunft und Tour gebucht. Gut ist das Hotel Salcay (auch wenn es genau in unserem Zimmer leider kein warmes Wasser gab), etwas einfacher aber auch nicht schlecht ist das Hostal Marjor.
In La Paz schlossen wir unseren Bolivien-Aufenthalt ab. Dort sind das Hotel Sagarnaga und eine Gondelfahrt über die atemberaubende Stadt unbedingt zu empfehlen.
Abschließend…
… lässt sich sagen, dass mich dieser Auslandsaufenthalt um viele einzigartige Erlebnisse bereichert hat. Ich hatte Glück, sehr nette Teamkollegen an meiner Seite zu haben, von denen ich nicht nur viel lernen konnte, sondern mit denen der Arbeitsalltag auch Spaß gemacht hat. Über den langen Zeitraum und die intensive gemeinsame Arbeit ist man zusammengewachsen. Ich würde jederzeit wieder teilnehmen.
Julia G.