Staats, Janina
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Bolivia movil, 08.03. -07 04 2019
Lust auf eine außergewöhnliche Erfahrung?
Diese Frage stellte ich mir zusammen mit meiner Kommilitonin Judith und wir begannen ca. ein Jahr vor Projektbeginn zu recherchieren. Schon bald fanden wir die Homepage vom FCSM e.V. und waren vom „bolivia movil Projekt“ begeistert: Mit einer mobilen Zahnarztpraxis durch Bolivien in abgelegenen Dörfern aufs Land reisen? Wie cool ist das denn? Zudem wird die Organisation über den ZAD durch den DAAD gefördert, sodass Studenten einen Fahrtkostenzuschuss erhalten. Die Reise nach Bolivien kann Student also durchaus allein stemmen. Nun gab es nur noch eine Hürde: Finde einen erfahrenen Zahnarzt! Keine leichte Aufgabe, denn welcher Zahnarzt kann mal eben seine Praxis für 4-5 Wochen verlassen? Und doch fanden wir einen bereitwilligen Zahnarzt über einen Facebook-Aufruf. Wir trafen uns mit ihm und liefen auch einige Tage in seiner Praxis mit, um sich besser kennen zu lernen. Alles passte! Wir meldeten uns zusammen beim FCSM an. Endlich! Dr. Ekkehard Schlichtenhorst nahm unsere Bewerbung an und das große Organisieren konnte beginnen. Darüber hinaus entschieden wir uns, vor Projektbeginn für eine kleine Rundtour durch Perù. Alles geplant und gebucht erhielten wir ca. 1,5 Monate vor Reisebeginn eine Absage von unserem Zahnarzt…Was nun? Judith und ich versuchten über alle möglichen Medien und Mundpropaganda einen anderen interessierten Zahnarzt zu finden. Auch Ekkehard suchte mit, doch das Projekt schien ins Wasser zu fallen. Uns drohte ein Verlust der schon gezahlten Reisekosten von ca. 1500 € (schließt auf jeden Fall eine Reiserücktrittsversicherung ab!). Kurz bevor wir unseren Flug stornieren wollten, kam ein Lösungsvorschlag von Ekkehard: Wir könnten auch ohne Zahnarzt fliegen, indem wir die erste Woche mit ihm selbst zusammenarbeiten und die restliche Zeit in Padilla und Umgebung mit bolivianischen Zahnärzten. Puhh… Das war knapp! Wir nahmen an.
Im Folgendem berichte ich zunächst über unsere Rundtour durch Perú. Wen das nicht interessiert, kann bis zum 08.03.19 vorscrollen. Meiner Meinung nach lohnt sich aber ein Besuch in Perú und lässt sich gut kombinieren.
Der Tag der Abreise war da (27.02.19). Unser Flug ging von Frankfurt über Madrid nach Lima in Perú. Dort verbrachten wir 2 Tage in der brütend heißen Hauptstand und hielten das erste Mal unsere bleichen und vom Flug geschwollenen Füße in den Pazifik. Lima hat wirklich viel zu bieten. Neben den vielen Touri - shopping -Möglichkeiten und dem für uns übermächtigen Verkehr (irgendwann hört man das Gehupe nicht mehr…versprochen), gab es einiges an kulinarischen Köstlichkeiten zu entdecken. So ließen wir uns Ceviche und Pisco Sour (sehr stark) schmecken.
Unsere nächste Station war der Nabel der Welt: Cusco. In der ca. 3.400 m hoch gelegenen Stadt spürten wir sehr deutlich die dünne Luft…macht also langsam. Hier mieteten wir uns über AirBnb bei einer Familie ein, sehr gastfreundlich und ordentlich. Auch Cusco ist einen Besuch wert! Das Zentrum ist zwar sehr touristisch, aber wirklich schön.
Von Cusco aus flogen wir nach Puerto Maldonado und besuchten die Cayman Lodge mitten im Dschungel. Hier wurden verschiedene Touren zu Fuß oder Boot angeboten. Die unglaubliche Artenvielfalt im peruanischen Dschungel ist wirklich sehr beeindruckend. Wir waren stehts mit einem persönlichen Guide unterwegs, welcher uns die Flora und Fauna näher brachte. Ich konnte sogar einen Piranha erangeln (laut Guide sind diese wohl nur in Hollywood gefährlich).
Nach 2 Nächten im Dschungel machten wir uns auf den langen Weg nach La Paz. Dazu flogen wir zurück nach Cusco (ging leider nicht anders) und kauften Nachtbustickets zunächst nach Puno am Titicacasee. Erst nach dem Ticketkauf lasen wir die besorgniserregenden Warnungen auf der Homepage des Auswärtigen Amtes: „Von Nachtfahrten mit Bussen wird strengstens abgeraten. Das Risiko, in Peru Opfer von Überfällen, Diebstählen oder Entführungen zu werden, ist erhöht.
Von nächtlichen Bus- und Überlandfahrten wird abgeraten. Insbesondere in den Regionen um Ica, Arequipa, Puno, sowie zwischen Puerto Maldonado und Cusco können nächtliche Überfälle auf Überlandbusse, vereinzelt mit sexuellen Übergriffen und Waffengewalt verbunden, nicht ausgeschlossen werden.“ Klasse! Aber eine Alternative gab es nicht wirklich (nur wieder das Flugzeug zurück nach Lima und von dort nach La Paz). Das passte aber nicht in unseren Zeitplan. Also Augen zu und durch. Im Bus klammerten und verknoteten wir uns an unser Gepäck. Eine schlaflose Nacht später erreichten wir zerknirscht aber unbeschadet Puno. Dort stiegen wir in das nächste Micro (Kleinbusse, die vor allem von Einheimischen für´n Apfel und ´n Ei genutzt werden und zwischen den Ortschaften pendeln) und fuhren immer den Titicacasee entlang nach Desaguadero. Hier überquerten wir zu Fuß die Grenze nach Bolivien (Aus- und Einreisestempel nicht vergessen…wir mussten prompt nochmal umkehren und haben die Grenze streng genommen drei Mal passiert). Nun stiegen wir ins nächste Micro und waren endlich in La Paz.
Von nächtlichen Bus- und Überlandfahrten wird abgeraten. Insbesondere in den Regionen um Ica, Arequipa, Puno, sowie zwischen Puerto Maldonado und Cusco können nächtliche Überfälle auf Überlandbusse, vereinzelt mit sexuellen Übergriffen und Waffengewalt verbunden, nicht ausgeschlossen werden.“ Klasse! Aber eine Alternative gab es nicht wirklich (nur wieder das Flugzeug zurück nach Lima und von dort nach La Paz). Das passte aber nicht in unseren Zeitplan. Also Augen zu und durch. Im Bus klammerten und verknoteten wir uns an unser Gepäck. Eine schlaflose Nacht später erreichten wir zerknirscht aber unbeschadet Puno. Dort stiegen wir in das nächste Micro (Kleinbusse, die vor allem von Einheimischen für´n Apfel und ´n Ei genutzt werden und zwischen den Ortschaften pendeln) und fuhren immer den Titicacasee entlang nach Desaguadero. Hier überquerten wir zu Fuß die Grenze nach Bolivien (Aus- und Einreisestempel nicht vergessen…wir mussten prompt nochmal umkehren und haben die Grenze streng genommen drei Mal passiert). Nun stiegen wir ins nächste Micro und waren endlich in La Paz.
La Paz war auch ein echtes Highlight. Leider hatten wir zu wenig Zeit und entschieden uns für eine Rundfahrt mit der größten städtischen Seilbahn der Welt. Herrlich! Am Abend besuchten wir den Hexenmarkt und betrachteten u.a. mit einer Mischung aus Mitleid und Ekel die getrockneten Lamaföten, die es an jeder Ecke zu erwerben gab.
Am nächsten Morgen (08.03.19) flogen wir nach Sucre, wo uns Ekkehard vom Flughafen abholte (das ist der Moment, die FCSM-Shirts anzuziehen). Auch hier fuhren wir per Micro in die Stadt und strandeten zunächst im Hostal "Corona Real". Hier bekamen wir ein kleines aber feines Doppelbettzimmer mit Gemeinschaftsbad. Es gab zwar fließend heißes Wasser, allerdings hatten wir so unsere Probleme mit der Toilettenspülung…Wir luden unsere Sachen ab, dann gab uns Ekkehard eine kleine Rundtour zur Markthalle, wo wir zu einem leckeren erfrischenden Fruchtsaft eingeladen wurden (siehe Foto). Nach dieser Stärkung ging es dann ins HI (Hostelling International), wo die komplette zahnärztliche Ausrüstung gelagert wird. Hier wurden wir nun endlich unsere Verbrauchsmaterialen los, die wir aus Deutschlang mitgebracht hatten. Jetzt begann das große Sortieren, Reinigen, Auffüllen, Sterilisieren und Verpacken. Die Ausrüstung ist sehr umfangreich und so hatten wir am Ende 14 Gepäckstücke, die es zu transportieren galt. Am nächsten Tag, traf dann auch das zweite Team im Hostal ein. So verbrachten wir in der ersten Woche die Abende meist in größerer Runde mit Wein und lustigen Geschichten.
Die Woche über arbeiteten wir mit Ekkehard an einer Schule etwas am Rande Sucres (U.E.Gualberto Paredes F. Fé y alegria). Dort wurden wir einem Raum zugewiesen (Essenssaal? Computer-zimmer? Lagerraum? Vorratskammer? Man wusste es nicht genau – siehe Foto). Wir bauten unsere kleine Zahnarztpraxis zusammen mit Ekkehard auf und wurden anschließend von der Schulleitung herzlich begrüßt sowie den Schülern auf einer Bühne vorgestellt. Große staunende und interessierte Augen blicken uns an. Dann ging auch schon die Behandlung los. Man schickte uns immer drei bis vier Kinder ins Behandlungszimmer (vormittags ca. 13 bis 17-Jährige, nachmittags 5 bis 12-Jährige). Die Kinder hatten einen großen Behandlungs- und Aufklärungsbedarf. Fast alle Kinder hatten Fissurenkaries und so versuchten wir, quadrantenweise zu sanieren. Füllung, Füllung, Füllung… bis zum abwinken. Auf einem Holzstuhl richteten wir unsere Limpieza-Station ein, sodass wir etwas Abwechslung hatten. Zahnextraktionen gestalteten sich hier schwierig, weil in Bolivien zuvor eine Einverständniserklärung der Eltern vorliegen muss. So gaben wir den Kindern fleißig unsere Einverständniszettelchen für die Eltern mit, aber nur wenige Kinder kamen wieder. Für uns unverständlich, die tief zerstörten morschen Zähne belassen zu müssen. Trotzdem machte das Behandeln spaß. Die Kinder sind richtig brav. Mutig legten sie sich auf den Stuhl und ertrugen ohne groß zu fragen unsere Behandlung. Die erste Woche mit Ekkehard verging wie im Flug und war eine gute Möglichkeit, sich mit der Behandlungseinheit und den Materialien vertraut zu machen. Am Samstag nahmen wir Abschied von Ekkehard, er musste nach Deutschland zurück. Nun waren wir auf uns allein gestellt.
Am Wochenende unternahmen wir einen Ausflug nach Potosí. Die Stadt liegt ca. zwei Autostunden südwestlich von Sucre und ist bekannt geworden, durch ihren Silberreichtum und ihrer Silbermünzprägung. Noch heute werden im Berg „Cerro Rico“ (dt. Reicher Berg) verschiedenste Mineralien und Metalle abgebaut, was viele Einheimische als lukrative Einnahmequelle nutzen. Doch die Arbeitsbedingungen haben uns schockiert. Es ist offiziell erlaubt, dass Jungen ab dem 14. Lebensjahr (oft sind sie sogar noch jünger) nachts im Berg arbeiten dürfen. Tagsüber sollen sie zur Schule gehen. Es gibt Führungen ins Bergwerk, doch soll vorher erstmal für die Bergarbeiter eingekauft (Zigaretten, Alkohol, Kokablätter…) und an die Arbeiter und Kinder verschenkt werden. Wir selbst haben diese Tour nicht gemacht. Wir waren allein auf dem Berg unterwegs und konnten uns so ein Bild vor der Situation verschaffen. Eine wirklich andere Welt.
Am Sonntag fuhren wir nach Sucre zurück, packten unsere Rucksäcke und 14 Gepäckstücke zusammen und weiter ging es mit dem Bus nach Padilla, einem Dörfchen ca. vier Autostunden östlich von Sucre. Dort angekommen wurden wir von einem Fahrer und einer Zahnärztin (Dr. Montero) mit einem Pickup aufgelesen und zum Hospital chauffiert, wo wir unsere Ladung abluden. Anschließend wurden wir in unser Hostal am Markt gebracht. Das Ganze hat erstaunlich gut geklappt…Puhh. Dies sollte für die nächsten 3 Wochen unser Domizil sein, wir waren mehr als zufrieden…vorerst. Es war ein großzügiges Doppelbettzimmer mit eigenem Bad und Balkon mit Blick auf einem kleinen Park. Ein Träumchen. Doch hatten wir keine Kochmöglichkeit und auch bald die doch sehr eintönige bolivianische Küche satt (nehmt euch vielleicht einen kleinen Kocher oder dergleichen mit). In Anbetracht der langen Zeit beschlossen wir, uns es so angenehm wie möglich zu machen und so nahm unser Zimmer fast täglich an Wohnlich- und Gemütlichkeit zu. Bald fühlten wir uns wie Zuhause. Am Montag begann der erste Arbeitstag. Wir sollten 8:00 Uhr am Hospital sein. Dort wurden wir offiziell von Dr. Arcil, Leiter der zahnärztlichen Abteilung, begrüßt. Anschließend sollten wir das Odontomobil mit unseren Materialien beladen. Und da war es: Die mobile Zahnarztpraxis (siehe Foto). Vollständig und modern eingerichtet mit komplettem Behandlungsstuhl, eingebauten Schränken, Steri und Röntgengerät. Wir konnten den Kontrast zu den dort ansässigen Behandlungsräumen gar nicht fassen. Uns erwartete also ein sehr komfortables Arbeiten.
In der ersten Woche in Padilla betrug die Fahrzeit mit dem Odontomobil zu den ortsansässigen Schulen durchschnittlich 5 Minuten. Dort angekommen behandelten wir ca. 5 bis 12-jährige Kinder von 9‑12 Uhr und von 15-18 Uhr. Das Odontomobil parkte immer direkt vor der Schule und so linsten häufig große neugierige Augen in das Fahrzeug. Insgesamt gab es nur drei Hospital-Zahnärzte, die uns abwechselnd begleiteten. Die Zusammenarbeit war sehr angenehm: Judith und ich behandelten immer im Wechsel und der jeweilige Zahnarzt führte sowas wie Doku. Bei Fragen waren sie stehts hilfsbereit sowie neugierig und interessiert an unseren Materialien und Behandlungsweisen (z.T. gibt es gravierende Unterschiede in diversen Behandlungstechniken). Ich hatte schon den Eindruck, dass es auf beiden Seiten Erkenntnisgewinne gab.
Am Wochenende unternahmen wir einen Ausflug nach Villa Serrano ca. zwei Autostunden nördlich von Padilla. Ein süßes kleines Örtchen mit einer beeindruckenden Natur sowie Wanderoptionen. An einem kleinen Verkaufsstand erwarben wir unsere Sombreros (ein absolutes Mitbringsel-Muss). Außerdem gab es dort unseren heißgeliebten Cappuccino, denn die Bolivianer machen sich anscheinend nicht viel aus Kaffee…wie seltsam.
Die zweite Woche in Padilla fuhren wir auf das umliegende Campo (Land). Abfahrtszeit war diesmal schon 7:30 Uhr. Wir beluden das Odontomobil und fuhren los. Die meisten Straßen sind unbefestigt und aufgrund der Regenzeit waren sie regelrechte Schlammpisten. Da außerdem irgendwas mit dem Motor nicht stimmte, musste das Mobil aufgeben. Hinter uns fuhr noch das Ambulancia-Mobil (siehe Foto) mit offiziell drei Sitzplätzen. Kurzer Hand luden wir unseren 14 Gepäckstücken und uns selbst um. Zu fünft setzen wir im Ambulancia-Mobil die Fahrt fort…Ciao Ciao Odontomobil. Wir haben es nie wiedergesehen.
Ziel unserer Fahrten auf dem Campo waren stehts Schulen (in La Cienaga, UE Marcelo Quiroga Santa Cruz, San Julian Alto und Lampacillos). Total verrückt: Mitten im Nirgendwo ein Schulgelände. Dort bekamen wir, wie in Surce auch, einen Raum zugewiesen und bauten so täglich unser Behandlungszimmer auf und wieder ab. Unsere Instrumente sterilisierten wir abends im Hospital in Padilla. Hier auf dem Campo durften wir endlich mal die vergammelten Zähne ziehen. Das war eine willkommene Abwechslung zu: Füllung, Füllung, Füllung… Mittags wurden wir glücklicherweise umfangreich bekocht, was auch dringend nötig war. Die Arbeit auf dem Campo war etwas härter, da wir möglichst alle Kinder behandeln sollten (zw. 23-27 Kinder pro Tag). Völlig erledigt, aber glücklich über unser Werk ging auch die zweite Woche vorbei.
In der dritten Woche arbeiteten wir in Tabacal. Mit dem Ambulancia-Mobil fuhren wir ewig über holprige Straßen und durch atemberaubende Natur. Plötzlich baute sich ein mächtiger Dschungel vor uns auf. Wir waren begeistert. Am Ziel angekommen, staunten wir weiter: Eine Klinik mitten in der Wildnis? (siehe Foto) Es wurde immer verrückter. Wir wurden in einem Geburtenraum, wo zwei Krankenhausbetten standen, untergebracht. Sehr ordentlich und wieder mit eigenem Bad. Aber auch eine Klinik hält die Dschungelbewohner nicht fern und so musste Judith zunächst zwei riesige Spinnen aus unserem Zimmer entfernen. Nach einem kleinen Frühstück bekamen wir ein Behandlungs-zimmer zugewiesen, in dem wir mittlerweile sehr routiniert unseren Behandlungsplatz aufbauten. Hier arbeiteten Judith und ich allein und zwei weitere Zahnärzte in einem anderen Behandlungszimmer. Wenn wir Fragen hatten, wurde uns auch hier sofort geholfen. Mittags und abends wurden wir wieder bekocht. Insgesamt glich die Zeit in Tabacal eher einem Urlaub. Die Gegend ist einfach wunderschön und das Klima eher tropisch. Von allen Orten in Bolivien hat es mir persönlich hier am besten gefallen. Ich wäre gern länger geblieben…Doch unsere Zeit war vorbei.
Bereits am Donnerstag fuhren wir mit dem Bus nach Sucre zurück. Die Ausrüstung verstauten wir im HI. Es folgte noch ein Besuch beim Migrationsamt, denn unsere 30-tägige Aufenthaltsgenehmigung lief bald ab. Einige Tage verbrachten wir noch im heißen Santa Cruz. Wir wollten uns noch eine schöne Zeit machen, doch war diese geprägt durch stetiges Nachdenken: Was für ein schönes und doch so unterschiedliches Land und obwohl die Menschen oft nicht viel haben, sind sie ohne wenn und aber sofort bereit, alles mit einem zu teilen. Wir haben uns immer willkommen gefühlt, wurden neugierig angesprochen und häufig eingeladen (z.B. zum Kühe melken). Wir können uns eine dicke Scheibe von den Bolivianern abschneiden.
An dieser Stelle möchte ich mich bedanken: Danke an Judith, die mit mir diese außergewöhnliche Erfahrung geteilt und sich durch Höhen und Tiefen gekämpft hat. Danke an die bolivianischen Zahnärzte, die uns sofort als Kollegen angesehen und in ihrem Team aufgenommen haben. Danke an die Bolivianer, die mir zeigten, wie man Menschlichkeit lebt. Und ein dickes Lob an den FCSM insbesondere an Ekkehard, der uns die Erfahrung erst ermöglicht und die erste Woche mit uns verbracht hat. Ich hätte mir kein besseres Projekt als „bolivia movil“ vorstellen können.
Das war tatsächlich eine außergewöhnliche Erfahrung!
Janina Staats