Brunträger, Sarah 2
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Huancarani, 08. Januar bis 16. Februar
Hola zukünftige Voluntarios y sapito !
Von Anfang Januar bis Mitte Februar durfte ich ein
zweites Mal in Huancarani mitarbeiten, leben und das bolivianische Leben
genießen. Es war genauso wunderschön und magisch wie bei meinem ersten Aufenthalt 2023 - tolle Begegnungen mit einzigartigen Menschen und ein
herzliches Wiedersehen mit vertrauten Gesichtern.
Erstmal ein riesiges Dankeschön an Doña Adela, die
uns mit den leckersten Suppen Boliviens (Sopa de Mani, Sopa de Verdura, Sopa de
Quinoa etc.) am Mittag und mit einem stärkenden Gericht am Abend versorgt hat.
Sie ist die gute Seele dieses Projekts und nimmt jeden sehr herzlich auf! Te tengo con mucho
cariño y te voy a extrañar mucho.
Natürlich auch an Henry ein großes Dankeschön für
alles, nach insgesamt 3,5 Monaten sind wir gute Freunde geworden, no ve? :-). Doch nicht nur privat, sondern auch auf der Arbeit
macht es sehr viel Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er ist aus der Praxis nicht mehr wegzudenken. Er
nimmt uns Voluntarios sehr viel Arbeit ab, sodass wir uns primär auf die
Behandlung konzentrieren können. Bei allen Fragen kann man sich an ihn wenden, er ist
immer gut drauf, sehr fleißig - er ist der erste und der letzte in die Praxis! Siempre
responsable, con mucha paciencia y con una sonrisa en su carita - especialmente
si hay muchos niños en lista ;-)
Weiter gehts beim Danke sagen - muchas gracias
Ekkehard. Es war mir eine Ehre dich kennenzulernen! Dank dir
gibt es dieses wunderbare Projekt - ich habe selten so viel Leidenschaft und
Engagement gebündelt gesehen. Es ist kaum in Worte zu fassen, was du auf die Beine
gestellt hast! Ich hoffe und wünsche mir, dass ich ganz schnell
wieder in Huancarani sein darf.
Die ersten vier Wochen waren wir ein Team von 4
Voluntarios, ein erfahrener ZA Jürgen, die wundervolle ZTM Dorit und eine
JungZÄ Selina. Von Ekkehard wurden wir sehr verwöhnt - jeden Morgen
durfte man sich an den bereits gedeckten Tisch setzen, wo schon frische
Brötchen und heißes Wasser auf uns warteten. Den Abwasch zu machen oder geschweige etwas in den
Kühlschrank zu räumen war verboten - tausend Dank!
Die Arbeit im Consultorio wurde diesmal eindeutig von Placas dominiert - die Patienten warteten schon sehnsüchtigst
auf ein/eine ZT - da kam Dorit wie vom Himmel gerufen.
Für Selina und mich war es super, nicht nur von
Jürgen und später von Kira zu lernen, sondern auch extrem viel von Dorit. Wir durften sie alles fragen, haben sie oft bei
Wachseinproben dazu geholt und ihr unsere anfangs kläglichen Abdrücke
vorgezeigt. Es war ganz toll, den zahntechnischen Blickwinkel besser
kennenzulernen und diesen dann in die Behandlung zu integrieren.
Eine hohe Herausforderung war bei einigen Patienten, den
passenden Biss zu finden, da viele schon etwas länger mit lückigem bzw. gar keinem
Gebiss herumspazierten.
Viel zu lachen gab es auch bei den
Funktionsabdrücken mit Patienten, die nur Quechua sprachen - da mussten wir eben kreativ werden und die Bewegungen vormachen bzw. singen. Dafür haben wir spitze Kommentare von unserem
männlichen Nachbarzimmer kassiert :-D
Sonst in Kurzfassung zum Behandlungsspektrum: Viele
Zahnextraktionen, viele Tapas/Füllungen sind zu legen und hin und wieder war
auch eine Endo dabei.
Zum Privatleben/Freizeit: Dieser Aufenthalt wurde fast 3 Wochen von Bloqueos
beeinträchtigt - das ist die bolivianische Art politischer Demonstrationen gegen die Obrigkeit. Aus diesem Grund haben wir einige Wochenenden in
Huancarani/Cochabamba verbracht - es wurde uns trotzdem nicht langweilig, denn
die Umgebung hat einiges zu bieten.
In der Wohnung sind die neuen Räumlichkeiten (zwei
weitere Schlafzimmer, ein schickes Bad und eine Terrasse) fertig geworden. Aus diesem Anlass gab es ein Grillfest, um auf
die abgeschlossenen Bauarbeiten gebührend mit Pisco Sour, viel Wein und Bier
anzustoßen. Danach wurden wir ganz nach bolivianischer Art auf
eine Fiesta eingeladen, wo wir Chicas die wildeste Taufe unseres Lebens erlebt
haben.
Am zweiten Wochenende ging es nach Sucre und
Tarabuco zusammen mit Ekkehard (persönlicher Guide der Gruppe), Jürgen, Dorit
und Selina :-). Die nächsten Wochenenden blieben wir in Huancarani, haben die Seele baumeln lassen und sind mit dem Zug nach Vinto zur Villa Albina
oder nach CBBA gefahren.
Mit schwerem Herzen und Tränen in den Augen habe ich
mich von allen verabschiedet, Ihr habt bereits einen Platz in meinem Herzen und ich hoffe, dass ich Euch alle ganz bald wiedersehe!
An alle ein großes Dankeschön - especialmente al
sapito- los quiero mucho!
Sarah Brunträger