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Strohmayr, Fabian

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Huancarani,06. July bis 13. August 2018
Es war meine erste Reise nach Bolivien und Südamerika. Ich wurde sehr herzlich von Wilfredo, dem Sohn von Doña Adela, in Empfang genommen und nach Huancarani gebracht. Auf der Fahrt erklärte er mir schon einmal das wichtigste, (wie man mit dem Trufi in die Stadt kommt, wo er hält, wo man am besten einkauft, etc.) und gab mir Tipps für Unternehmungen.
Als wir im Consultorio in Huancarani ankamen, wurde ich sehr herzlich von Doña Adela begrüsst. Danach wurde mir erst mal mein Zimmer gezeigt und nach dem Auspacken bekam ich noch eine warme Suppe. Ein voll und ganz gelungener Empfang. Da Brigitte und Thomas erst zwei Tage später ankamen, konnte ich die nächsten zwei Tage die Gegend erkunden. Dabei kam ich zufällig nach Sipe Sipe, wo gerade eine kleine „fiesta“ stattfand. Es war ein sehr bunter Straßenumzug mit Essensständen, es sollte nicht der einzige bleiben, den ich sehen würde. Die zwei Tage waren super, um sich schon einmal in Huancarani zurechtzufinden und mal mit dem Trufi nach Cochabamba zu fahren, um dort einzukaufen.
Am Sonntag kamen Brigitte und Thomas und wir schauten uns gemeinsam das Laboratorio und Consultorio an. Am Abend machten wir uns noch eine Gemüsepfanne zum Essen, nur leider stellten sich die Paprikas als Chilischoten heraus. So war gleich mal für gute Stimmung gesorgt. Unsere kleine Gruppe verstand sich auf Anhieb gut und das Zusammenleben mit den beiden klappte super. Laboratorio und Consultorio sind gut eingerichtet und in einem guten Zustand. Dennoch brauchten wir ein paar Tage, um uns zurechtzufinden. Zum Einem, da alles etwas neu und ungewohnt war und zum Anderem, da das Consultario davor nicht besetzt war, was den Einstieg etwas erschwerte. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kamen wir aber am Ende sehr gut zurecht. Brigitte behandelte, Thomas stellte Placas her und ich assistierte und kümmerte mich um den Laptop. Leichtere Fälle durfte ich unter Anweisung von Brigitte und später Ekkehard behandeln. Beide haben mir sehr viel beigebracht und der fachliche Austausch hat Spaß gemacht. Wir hatten von Anfang an viel zu behandeln und waren sehr gut auslastet. Nur Thomas musste zwei Tage auf die erste Placa warten, aber auch er war am Ende sehr gut ausgelastet. Ich habe in den 5 Wochen sehr viel gelernt. Auch meine Spanischkenntnisse machten große Fortschritte. Am Anfang konnte ich gerade mal die Basics, es war hart sich mit den Patienten zu verständigen, geschweige nur zu verstehen, was sie von uns wollten. Doch nach den ersten Wochen sprachen wir alle drei gut genug, um sich mit allen Patienten verständigen zu können. Montags früh hatte ich immer einen Sprachkurs bei Thika (der Tochter von Janine, die in Cochabamba eine Sprachschule betreibt), auch das hat mir sehr viel gebracht und ich kann den Kurs herzlichst empfehlen.
Die ersten Wochenenden verbrachten wir mit kleineren Ausflügen in naheliegende Städte (Sipe Sipe und Quillacollo) oder nach Cochabamba, um einzukaufen. Denn auch wenn es in Huancarani ganz gute Möglichkeiten gibt einzukaufen, findet man doch nicht alles dort. Die ersten Wochenenden fuhren wir mindesten einmal nach Cochabamba, um dort im Hipermaxi einzukaufen. Man findet dort alles, zu meiner großen Freude auch Luxusartikel, wie Speck und Leberwurst.
Auch unsere ersten Wochenendausflüge nach Sipe Sipe und Quillacollo waren sehr gelungen. In Sipe Sipe fand wiedermal eine „fiesta“ statt und so konnten wir einem sehr bunten Straßenumzug beiwohnen, nachdem wir Kokosnuss schlürfend das Weltmeisterschaftsfinale angeschaut hatten. Ein anderes mal besichtigten wir die Inka-Ruinen Inca Rakay in der Nähe von Sipe Sipe. Will fuhr uns mit dem Auto zu den Ruinen, so konnten wir uns einen 3-stündigen Aufstieg sparen, und machten anschließend eine sehr interessante Führung durch die Ruinen. Ein weiteres sehr zu empfehlendes Ausflugsziel ist der Tunari-Berg. Janine organisierte für Thomas und mich einen Führer mitsamt Ausflugsgruppe, um von 4.700 m aus den 5.000-er zu besteigen. (An Janine sollte man sich wirklich halten für Ausflugsziele, auch für die 3 wochen danach, in denen ich mit meiner Freundin durch Bolivien reiste, gab sie uns einen Berg an Informationen und Tipps. Ganz zu schweigen von der umwerfenden Gastfreundschaft, die sie uns entgegen brachte). Die Bergtour auf den Tunari-Berg, war ein echtes Erlebniss, unmöglich mit Worten zu beschreiben. Noch Tage danach waren Thomas und ich voller Euphorie. Auch wahrscheinlich deshalb, weil der Aufstieg ganz unproblematisch war, mal von den körperlichen Strapazen und leichten Kopfschmerzen abgesehen.
Nach drei Wochen wurde Brigitte von Ekkehard und nach vier Wochen Thomas von Waldemar abgelöst. So hatten wir in meinen letzten zwei Wochen eine kleine Männerrunde. Auch hier war das Zusammenleben sehr harmonisch und wir hatten interessante Gespräche abends bei Bier und Wein. Auch die Frühstückseier, die uns Ekkehard zubereitete, werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. An meinem letzten Wochenende lernte ich auch noch Christian und Michelle kennen, die nach mir das Consultorio besetzten. Auch super sympathisch, sodass wir uns am Wochenende darauf gleich wieder für eine Mountainbike Tour auf der Deathroad verabredeten. Eine Mords-Gaudi und ein echter Nervenkitzel, dort Vollgas runter zu heizen. Ganz besonders mit so einer tollen Gruppe, besser hätte man den Ausflug nicht machen können. Ein perfekter Abschied von meiner Zeit in Huancarani und der Anfang meines wohlverdienten Urlaubs in Bolivien.
 
Fazit: Ich würde jederzeit wieder in Bolivien als Voluntario arbeiten. Nicht nur ist Bolivien eines der schönsten und abwechslungsreichsten Länder, die ich bisher besucht habe. Die Leute, die ich dort in den 5 Wochen kennenlernte, waren super freundlich und interessant. Vielen Dank für die geniale Zeit in Huancarani an Brigitte, Thomas, Ekkehard, Waldemar, Christian und Michelle.
Fabian Strohmayr
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