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Ziehlke, Rebecca

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Huancarani    27.02.1017-07.04.2017
 
 
Die Reise nach Bolivien schien für mich immer etwas zu sein, was sich erst erfüllen wird, wenn ich alt bin und Zeit und Geld habe, die ganze Welt zu bereisen. Doch dank FCSM hat sich dieser Traum schon früher verwirklicht. Ich finde es großartig, dass es solch eine Möglichkeit gibt, in spannenden Ländern wie Bolivien und Ecuador zu arbeiten und dabei sogar noch was Gutes zu tun.
Als ich mich auf den Weg machte, war ich total panisch, noch nie bin ich so weit gereist und das auch noch alleine und ohne eine Idee, was mich erwarten könnte. Ich saß im Flugzeug und es war das pure Chaos, niemand sprach englisch. Da ich leider kein spanisch gesprochen habe, habe ich 11 ½ Stunden am Stück geschwiegen und darüber nachgedacht, was mich erwarten könnte. Am Flughafen in CBB angekommen merke ich erstmal, wie langweilig und peinlich organisiert Deutschland eigentlich ist, es herrschte das Chaos. Der super-freundliche Fahrer José hat vor dem Flughafen schon auf mich gewartet und mich mit seinem (Achtung: Sarkasmus) „Taxi“ abgeholt. Auf Anschnallgurte wird, so vermute ich, in ganz Bolivien verzichtet. Josè hat mich dann bis vor die Haustür nach Huancarani gebracht, dort wurde ich sehr nett von Laura und Tessa in Empfang genommen. Auf dem Gelände wohnten zu dem Zeitpunkt auch drei süße Hunde und ziemlich viele Katzen, die einem ganz schön auf die Nerven gehen können. Einen weiteren kleinen Hund hatte ich bei einem Spaziergang entdeckt und, um ihn zu retten, mitgenommen. Anm.d.Red.: Sollte wieder jemand auf die Idee kommen, einen weiteren Hund mitzubringen, wir werden es nicht gestatten!
Jetzt aber mal zu den wichtigen Dingen: Das Apartment, in dem wir gewohnt haben, war ganz gemütlich. Wir haben dort zu viert gewohnt bis Tessa abgereist ist, danach waren noch Teresa, Ekkehard und ich dort. Die Stimmung an sich war ganz gut, auch wenn es hin und wieder Spannungen gab, von denen ich allerdings nie wirklich betroffen war. Teresa und ich haben und sehr gut verstanden.  
Das Arbeiten in Huancarani war sehr angenehm, das Labor ist gut ausgestattet und man kann beim Arbeiten in die Berge schauen und hat einen wunderschönen Ausblick. Außerdem fand ich es sehr interessant, als Zahntechnikerin mal mit am Patienten zu sein, z.B. die Einproben von 14ern zu begleiten oder die Farbe zu nehmen. Die Patienten waren sehr nett und dankbar, deshalb hat es mir auch immer Spaß gemacht, die Prothesen herzustellen. Ich hätte mir nur gewünscht das die Arbeitszeiten ein wenig kürzer wären, damit man abends noch einkaufen gehen könnte oder auch freitags früher zu den Ausflüge starten könnte. Aber die Zeit, die wir hatten, haben wir auch sehr gut genutzt. Auch wenn wir einmal an einem Donnerstag und Freitag nach Uyuni geflogen sind und Ekkehard am Donnerstag zusammen mit Teresa behandelt hat und er Freitag dann alleine war. Denn für die Salar de Uyuni Tour braucht man mind. drei Tage, aber es lohnt sich.
Bevor ich nach Bolivien geflogen bin, hat mich jemand gefragt: „Ist Bolivien nicht das langweiligste Land Südamerikas?“  ... Definitiv nicht, eher das Gegenteil, Bolivien ist wunderschön und so vielfältig, von CBB aus kann man so viele tolle Ausflüge machen, es ist verrückt, an dem einem Wochenende ist man in La Paz auf dem Chacaltaya auf 5400m im Schneesturm, und am nächsten Wochenende in Villa Tunari im Amazonasgebiet, wo Papageien rumfliegen und man Rafting auf einem riesigen reißenden Fluss machen kann. Seit ich wieder zurück in Deutschland bin, fehlt mir Bolivien, es ist ein so tolles Land, man kann es kaum in Worte fassen.
Die Organisation ist wirklich gut und ich kann es jedem Zahntechniker/Zahnmediziner/Studenten empfehlen, den das Fernweh quält, sich davon zu befreien und mal in Bolivien zu arbeiten und zu reisen.

Rebecca Ziehlke
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