Löffelhardt, Ralf 2025 - FCSM-WEB-Seite

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Löffelhardt, Ralf 2025

Erfahrungsberichte > Archiv
Huancarani, 08.-29. Januar 2025
Dies war mein dritter Einsatz in Huancarani und er begann schon mal vielversprechend. Die Flüge klappten alle, obwohl die Lufthansamaschine nach Bogota mit einer Stunde Verspätung abhob. Aber Avianca und BoA, früh morgens, waren pünktlich, sodass ich „in time“ in Cochabamba landete und sogar ein paar Minuten auf Henry warten musste. Einen Wermutstropfen muss ich allerdings erwähnen. Die Gepäckkontrollen in La Paz waren um einiges strenger als die in Santa Cruz, und das ganze medizinische Equipment,das ich mitführte, musste verzollt werden, Zertifikat hin oder her, alles Reden half nichts, ich musste 85 € bezahlen.
Nach dieser etwas ungemütlichen Einreise verlief dann alles wieder im gewohnten Rahmen. Ich konnte die Erweiterung „unseres“ Apartments, die während meines letzten Aufenthalts begonnen wurde, bewundern. Am ersten Arbeitstag wurde noch nicht behandelt, Ekkehard und ich begutachteten die Behandlungszimmer, brachten das ein oder andere in Ordnung und führten auch die Wartung am Steri durch. Am 8.1. starteten wir mit den Behandlungen und wie auch bei den letzten Malen, war viel zu tun. Ende der ersten Woche gesellten sich noch Sarah und Yen zu uns, so dass wir ab der 2. Woche in 2 Teams die anfallende Arbeit gut bewältigen konnten. Diesmal machte die Regenzeit ihrem Namen alle Ehre, denn es regnete täglich, teilweise stürmte es dermaßen heftig, dass Wasser durch jede Ritze drang, speziell übers Dach der kleinen Terrasse in die Küche, die anfangs nahezu täglich getrocknet werden musste. Ekkehard beauftragte Ronald und der wiederum seinen Onkel, dass das Dach abgedichtet wurde, was glücklicherweise durch ein paar trockene Tage zeitnah geschah. Aufgrund der nassen Witterung haben wir uns entschlossen, keine Wanderung sondern einen Ausflug nach Sucre zu machen. Yen ist leider kurzfristig erkrankt, so dass Sarah und ich uns zu zweit auf den Weg machten. Nach langer Wartezeit am Busbahnhof gings dann doch noch los und wir kamen zu nachtschlafener Zeit um 4.45 Uhr an. Sucre ist einfach eine schöne, entspannte Stadt, die man gut zu Fuss und in den vielen Cafes und Restaurants sitzend, erkunden kann. Empfehlendswerte Unterkunft: „Casa de Huespedes Isabella“. Sonntags haben wir den sehenswerten Markt von Tarabuco besucht und konnten am Nachmittag an der Plaza "25 de Mayo" ein wunderschönes Charango-Konzert miterleben.
In der darauffolgenden Woche stießen Werner und Holger zu uns, die sich nahtlos einfügten und wir in den folgenden 2 Wochen sehr viel arbeiteten. Wie immer macht unsere Arbeit sehr viel Spass und ich kenne kein anderes Projekt, in dem man so viel für die lokale Bevölkerung erreichen kann. Meine Rückreise gestaltete sich dann etwas schwieriger, allerdings nicht so dramatisch wie bei Ekkehard. Zunächst wurde gestreikt, so dass die Fahrt nach Cochabamba erschwert wurde, und zudem machte BoA seinem Ruf der Unpünktlichkeit im Verlauf des Tages alle Ehre, so dass meine Anschlussflüge unerreichbar wurden. Aber zur Ehrenrettung muss ich sagen, dass sich die BoA-Mitarbeiter erstklassig um mich gekümmert haben und die Umbuchung über Santa Cruz, Sao Paulo nach Frankfurt inclusive Übernachtung und Taxifahrt problemlos ohne Mehrkosten durchgeführt wurden. Ich war zwar einen Tag später zurück, aber was soll´s.
Als Fazit kann ich nur sagen: immer wieder, denn es macht Freude, in Huancarani zu sein und zu arbeiten, nicht zuletzt dank Doña Adela, Henry und Ronald, die sich wie gewohnt herzlich um uns Volontarios kümmern.
Ralf Löffelhardt
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