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Albert, Elisabeth

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Huancarani, 03. - 21. April 2023
Nach langer selbstauferlegter Quarantäne vom südamerikanischen Kontinent machte ich mich im April 2023, zusammen mit meiner Cousine Ingrid, einer Zahntechnikerin, auf den Weg nach Bolivien und Huancarani.
Außer, daß wir von Henry, dem zahnärztlichen Assistenten und Praxiswolpertinger am Flughafen in Cochabamba abgeholt wurden, war alles genau so, wie ich es vor ca. 8 Jahren schon mal erfahren durfte.
Die Unterkünfte waren funktionell und geräumig, alles war vorhanden was für einen normalen Alltag in einer WG erforderlich ist. Wir wurden uns auch schnell einig über die Zimmeraufteilung und die Arbeitsaufgaben, die in einem Haushalt täglich anfallen.
Das gleiche gilt auch für die Praxis, alles ist vorhanden, um die gängigen Behandlungstechniken durchzuführen. Was es nicht gibt, braucht man auch nicht!
Die Patienten kommen ohne Anmeldung und gerne in großer Anzahl. Wir konnten nicht jeden Tag, trotz Überstunden, jeden der da war behandeln. Da wir zwei Zahnärztinnen waren, konnten wir beide Behandlungsräume nutzen und somit etwas mehr an Arbeit bewältigen.
Ingrid als Jungzahntechnikerin war leider alleine im Labor, und schon nach einer Woche mußten wir mit den Abdrücken für die Klammerprothesen aufhören, da sie mit dem großen Ansturm nicht mehr zurechtkam.
In der letzten Woche konnten wir dann wieder voll durchstarten und das Alginat “floss” in vollen Strömen.
Es war schön zu sehen, daß die Patienten sich kaum verändert haben, außer, daß sie öfter nach Anesthesie fragen und sich mehr für ästhetische Therapien interessieren. Zähne werden auch nicht mehr so rasch aus aller Munde entfernt und es kommt mir vor, als wäre die Kariesaktivität bei den Kindern und Jugendlichen explosionsartig angestiegen.
Der geziehlte Einsatz von DH`s wäre wirklich eine große Hilfe bei der Prophylaxe und der aktiven Bekämpfung von Karies und Gingivitis in dieser Patientengruppe.
Adela hat uns außerordentlich gut bekocht, 2 mal täglich gab es die Kost, die für uns Vegetarierinnen über nichts geht. Immer frisch, immer variiert und lecker!
Zum Frühstück und an den Wochenenden durften wir selbst für uns sorgen. Dafür gaben die Märkte in Sipe Sipe (40 Min. Gehzeit/  8 Min. mit dem TRUFI), Quillacollo (25min mit dem TRUFI) und die kleinen Geschäfte in der unmittelbaren Nachbarschaft reichlich her.
An Aktivitäten am Wochenende fehlte es auch nicht. Wir waren sowohl mit dem Nachtbus in Uyuni, Wandern zum Inca Rakay in Sipe Sipe und auf dem Cerro Tunari oberhalb von Quillacollo, als auch zum Bummeln in Cochabamba.
Subjektiv gesehen war es ein erfüllter und gelungener Aufenthalt für mich und ich darf das wohl auch im Namen meiner Cousine sagen, auch für sie war es das.
Recht herzlich möchte ich mich beim FCSM bedanken, der uns alle diese Erfahrungen für unser Berufsleben und auch Privat ermöglicht.
Viva Huancarani!
Elisabeth Albert
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