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Winklmair, Michael

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Guadalupe / Ecuador 28.08. – 27.09.2015
Hinflug ab Frankfurt mit AB über Madrid (Weinkauf!) nach Quito. Am Flugplatz wartet ein Shuttle von der Osteria San Carlos, Taxifahrt 70min. bis zum Hotel. Ich werde empfangen von freundlichen jungen Leuten und einem sauberen Zimmer. Nach kurzer Ruhe – 15Std. Flugzeit – wird mir gutes Essen und Trinken bereitet. Die Fahrt mit dem Hotelshuttle am nächsten früh um 4.30Uhr wird besprochen und funktioniert, um 6Uhr sitze ich im Flugzeug nach Loja (LAN – Embraer). Die Organisation von Padre Jorge funktioniert perfekt: Am Flugplatz von Catamayo wartet der Taxidienst Mesias. Wir fahren zügig mit einer kleinen Essensunterbrechung nach Guadalupe, wo wir ca. 12Uhr ankommen. Ich bin ja ortskundig und finde in der Residencia meine Mitstreiter Elias, ein Zahntechnikermeister aus Vorarlberg und Stefano, Zahnarzt aus Pescara. Anschließend Michael-Zimmer beziehen und verschnaufen. Gegen Abend wird, da die Hermanas ja am Wochenende frei haben, zum besseren Kennenlernen gemeinsam gekocht. Zum Essen taucht auch noch ein sehr freundlicher amerikanischer Kinderarzt auf. Anschließend erzählen wir uns von der Klinik, probieren das neue Clubbier. Jetzt kommt auch Pater Georg und wir beide feiern frohes Wiedersehen. Am nächsten Morgen in der Sonntagsmesse stellt mich Pater der Gemeinde vor als alten Freund, der schon 8x in der Clinica gearbeitet hat und ich begrüße alle Anwesenden und verspreche ihnen, wie immer zu helfen.
1.Woche:
Montag Frühstück wie immer auf wunderschöner Terrasse . Dann komme ich endlich in die Clinica und Lida und Marianna freuen sich sehr mich zu sehen und gemeinsam zu arbeiten. Schon nach kurzer Zeit ist die alte Vertrautheit bei Arbeit und Assistenz wieder da, Geschwindigkeit bei Patientenwechsel ohne Tadel sodass bis zum Abend eine zweistellige Zahl erreicht wird. Am nächsten Tag geht die Arbeit gut von der Hand, Stefano hat Geburtstag, wir gehen über die Hängebrücke und feiern bei Theofilo mit Bier. Die nächsten Tage gehen mit Füllungen, passenden Prothesen, Extraktionen, einem horizontalen 8.er und vor allem harmonischer Zusammenarbeit mit Lida zu Ende. Am Wochenende fahre ich nach Zamora, kaufe im Großmarkt Essen ein, Cremeschnitten, dann beginnt es zu regnen und wir kochen in der Residencia . Am Sonntag fahren wir zu dritt nach Yacuambi um den Sonntagsmarkt zu besuchen. Dann spaziert jeder durch den Ort, besichtigt die große Kirche, kauft evtl. Andenken, zum Essen treffen wir uns wieder. Auf der Heimfahrt, 2Std. Busfahrt,  komme ich zu der Ansicht, dass im Gegensatz zu früheren Jahren weniger kaufenswerte Dinge zu finden sind und vor allem weniger bunte Trachten und einheimische Familien mit vielen Kindern zu sehen sind und so der Ausflug nicht besonders  lohnenswert ist.
2.Woche:    
Die Kliniktage vergehen mit normaler Arbeit, angenehm viel passenden placas, wenn die Zahnärzte gute Abdrücke abliefern (O.T. Elias). Am Donnerstag fällt der Strom aus, Einheiten stehen still, Duschen unmöglich, aber nach 2 Std. ist alles wieder gut und die Patienten sind weitgehend behandelt. Viele Patienten kommen am nächsten Tag dem Freitag wieder und am Ende haben wir sehr viele Patienten bis in den Abend behandelt. Jetzt ist Wochenende und ich fahre mit Taxi und Bus nach Loja. Dort gibt es viel zu sehen zum Beispiel den Dom, den großen Markt, die größte Uhr von Ecuador. Ich habe mich mit Elias und Stefano zum Essen verabredet, wir fanden ein Steakhouse, der Besitzer ist ein ehemaliger Fußballnationalspieler und das Essen war hervorragend. Wieder zu Hause in Guadalupe ist es kalt und regnet, sodass ich den Sonntag in der Residencia verbringe.
3.Woche:
Trotz des schlechten Wetters kommen genügend Patienten in der neuen Woche, sie wollen ja auch ihre Prothesen abholen. Ein Patient kommt von einem einheimischen Zahnarzt und bringt ein Panoramabild mit. Das Bild zeigt 4 retinierte und horizontal verlagerte Weisheitszähne. Da der Patient Beschwerden hat, entferne ich die Zähne links und rechts zweizeitig mit Lidas Hilfe. Der Heilverlauf war jeweils ohne Komplikationen.  An diesem Donnerstag ist Placatag, da Elias viele viele Prothesen fertig gestellt hat, denn er verlässt die Clinica und fährt über Guayaquil und östliches Ecuador nach Quito und dann nach Hause. Auch für mich ist es Zeit langsam meinen Abschied vorzubereiten. So lade ich am Freitag die ganze Clinica und meinen Stefano-Dr. zu einem Ausflug ins Restaurant El Arenal  und einem ausgiebigen Dinner ein. Wir fahren mit Mesias-Taxi, Filet auf heißem Stein ist sehr gut, Rotwein auch und ausgiebig, da ja Mesias fährt. Das jetzt folgende Wochenende ist mein letztes. Am Sonntag besuche ich die Messe, wo Georg mich herzlich verabschiedet. Anschließend feiern wir seinen Namenstag mit Kaffee und Torte. Weil wir beide so gemütlich zusammen sitzen reden wir über unsere Zukunft und die der Clinica Misional.
4.Woche:
Am Montag fühlt sich Stefano nicht wohl und bittet um Urlaub. In der Clinica erscheint ein Patient mit großer Schwellung am Kinn und submandibulär, es hat sich ein Abszess gebildet, ich incidiere in Lokalanästhesie, es entleert sich Eiter, ein Tampon wird eingelegt, Antibiotikagabe. Am Dienstag und Mittwoch stellen sich die Operationen der vergangenen Woche vor, der Abszess vom Montag erscheint trotz Termin nicht. Am Donnerstag packe ich und setze die letzten Prothesen ein. Am Freitag ist mein 27.Tag in Guadalupe und ich verteile meine Abschiedsgeschenke „Konditoria“ aus Zamora an Lida und Priscilla, für Julia und die Hermanas und natürlich an Pater Georg. Dann gibt es ein Essen mit den Schwestern und einen ausgiebigen Abschied, in der Clinica treffen wir uns zu einem Abreisekaffeee. Dann um 13Uhr holt mich Mesias mit seinem Taxi und bringt mich nach Catamayo. Ich checke pünktlich ein, die Maschine rollt pünktlich um 18.30Uhr auf die Bahn und hält, nach 20min. teilt der Pilot mit dass der Flugplatz wegen Sturm gesperrt ist. Wir müssen aussteigen, das Gepäck auschecken, ich fahre mit dem Taxi Richtung Loja, unterwegs drehen wir um, weil der Taxifahrer aus Catamayo ist und mich dort zu einem Hotel bringt. Mein Hotel in Quito bestelle ich ab, das Flugzeug nach Quito startet am nächsten Morgen um 6Uhr. Der Taxifahrer verspricht mich pünktlich zum Flugplatz zu bringen – um 7.30Uhr bin ich in Quito. Ein Taxi bringt mich zum Hotel, wo laut Information von Georg ein phantastisches Frühstück serviert wird und so ist es und ich verbringe zwei genussvolle Stunden. Anschließend mache ich mir eine ereignisreiche Zeit in Quito und bin um 15Uhr wieder zurück im Hotel, wo ich mit dem Concierge den Shuttle zum Airport vereinbart habe. Ich checke um 19Uhr bei IBERIA ein, bin um 20.20Uhr in der Luft, um 14Uhr in Madrid und am Sonntag, den 27.09. 18.25Uhr in Frankfurt.
Ereignisreiche, wichtige Einsatzreise ex!
Michael Winklmair


Guadalupe, 25. April bis 8. Mai 2002.
(Michael Winklmair war zudem in vielen weiteren Jahren in Guadalupe gern gesehener Gast)
Die erste große Überraschung, als ich auf der schwankenden  Hängebrücke den breiten Fluß überquerte, war der heimelige Charme der  Missionsanlagen, der gepflegte Garten und der architektonische Schwung  der neuen Missionklinik. Richtig angetan war ich dann, nach dem  langsamen Anstieg, über den offenen herzlichen Empfang aller vor dem  Schwesternhaus oder "Kloschtr", wie ich später vorarlbergerisch erfuhr.  Überhaupt waren die liebenswürdige Pflege von Schwester Gladis und  überlegene Fürsorge von Pater Georg Nigsch zum Wohlfühlen.
Die Arbeit in der Klinik lief sich dann nur langsam an, was aber der  Einarbeitung und Gewöhung an MitarbeiterInnen und Gerät zugute kam.  Obwohl ich Vorinformationen hatte und aus Amazonaserfahrung das  Instrumentarium mit den persönlichen "Tics" mitbrachte, fehlte mir dann  doch einiges, vorallem "für die Chirurgie" (Liste wird weitergegeben).
Kleine Abstimmungsprobleme bezüglich Material, Ausrüstung und  Indigenas werden jedoch weitaus wettgemacht durch die räumlichen und  persönlichen Voraussetzungen der Clínica Misional und die dynamische  Person des P. Jorge Nigsch.
Unser Verein darf sich freuen auf diese neue Basis und auf das Ziel  die Zahnheilkunde, sprich "Odontología", ebenso modern und perfekt zu  entwickeln, wie es die Clinica Misional bietet.

Michael Winklmair

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