Schlichtenhorst, EkkehardG
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Guadalupe 2007
Es galt schon immer als
erstrebenswert, über den Tellerrand seines Umfeldes zu schauen. Der
nächste Schritt ist bereits der Sprung über denselben, mit dem Ziel, das
Leben der Menschen dahinter zu erfahren und verstehen zu wollen. Es
gehört nicht viel Mut dazu, solches mit Guadalupe zu versuchen, denn in
der Geborgenheit der Clinica Misional landet man weich abgefedert. Deren
familiäre Atmosphäre und die Kollegialität innerhalb der Residencia
habe ich ebenso wohltuend empfunden, wie die beruhigende Wirkung der
Frühstücksstunden auf der Terrasse: Der Blick ins weite Tal mit seinem
satten Grün, den bunten Vögeln und den morgendlich tief hängenden
Wolken: Balsam für die Seele. Da konnte man Kräfte sammeln für die
Arbeit des Tages, konzentriert auf die Bedürfnisse der Patienten, ohne
bürokratische Hemmnisse. Wo gibt es dergleichen sonst?
Freilich: Man sollte
etwas Abenteuerlust, Integrationsvermögen und Improvisationstalent
mitbringen und manche Ansprüche unserer mitteleuropäischen „Normalität“
zu Hause lassen. Dann wird dieses Experiment „Tellerrand“ zu einer
wertvollen Erfahrung. Es lässt das eigene Leben wie das der dortigen
Bevölkerung in einem neuen Licht erscheinen.
Nur 3 Wochen währte
mein Aufenthalt in Guadalupe, zu kurz, um alle Eindrücke nachhaltig
verarbeiten zu können, aber genug, um gerne wieder dorthin
zurückzukehren. Ich hätte nur viel früher dort mitarbeiten sollen.
Mein Dank und meine Hochachtung gilt allen Initiatoren, Mitarbeitern und Kollegen der Clinica: Sie leisten Großartiges!
Ekkehard Schlichtenhorst