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Preissler, Mandy

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Huancarani 28.10. bis 15.11.2013.
Nach einem wie erwartet langen Flug mit vielen Zwischenlandungen wurden wir sehr freundlich von Ronald Patzi empfangen und lernten auch gleich die Familie Hinojosa kennen, in deren Spanischschule wir am nächsten Vormittag kurz entschlossen ein paar Spanischstunden nahmen. Schon am Nachmittag begannen wir mit der Arbeit in Huancarani.
Meli, die die Wochen vor uns in Huancarani gearbeitet hatte und eine Woche gemeinsam mit uns arbeitete, wies uns in alles ein. Auch sprachlich war sie für mich für Behandlungen eine große Hilfe und ich konnte vieles davon in den darauffolgenden Tagen gut nutzen und ausbauen.
Da am Vormittag, bedingt durch die Arbeit der Dorfbewohner, nur sehr wenige bis gar keine Patienten kamen, hatte Meli die Reihenuntersuchung aller Kinder der dortigen Schule in Angriff genommen, womit wir in unseren ersten Tagen in Huancarani vormittags beschäftigt waren. Alle Kinder bekamen nach der Untersuchung eine Information über notwendige Behandlungen ausgehändigt mit der Bitte, für diese Behandlungen später mit ihren Eltern wiederzukommen. An den darauffolgenden Tagen besuchten uns auch viele Kinder mit großem Interesse und dem Wunsch behandelt zu werden. Allerdings mussten wir leider oft viele der Kinder wegen Nichtanwesenheit der Eltern und/oder des Geldes zum Bezahlen der notwendigen Behandlung wieder wegschicken, jedoch nicht ohne ihnen erneut Putzinstruktionen zu geben.
In unserer letzten Woche hatten wir jeden Tag gute Arbeit, darüber haben wir uns sehr gefreut. Wir haben tief kariös zerstörte Zähne extrahiert, Füllungen gelegt und Zahnreinigungen durchgeführt. Zwischenfälle gab es keine.
Wir haben auch mit den Kindern in der Pirwa das tägliche Zähne putzen geübt. Die Kinder haben mit großem Interesse und Begeisterung mitgemacht. Ich hoffe, dass dies nicht wieder einschläft.
Mit Meli haben wir ein unter Meli's Initiative in der Werksatt gefertigtes Praxisschild angebracht. Auch ein zweites zur Praxis weisendes Schild haben wir in unserer zweiten Woche aufgehängt. Beim Anbringen vor der Schule - es war gerade eine Art Schulfest - bekamen wir tatkräftige Unterstützung von der Schulleitung.
Doña Adela und Don Felipe habe ich als die guten Seelen in unserem bolivianischen Zuhause kennengelernt. Sie waren immer für ein gutes Gespräch und zum Üben der Spanisch-kenntnisse da. An unserem letzten Tag bereitete uns Doña Adela ein köstliches Festessen und zeigte uns, wie man auf bolivianische Weise Brot backt.
Ich habe die bolivianischen Menschen als sehr herzliche und freundliche und dankbare Menschen kennen und schätzen gelernt.
Natürlich läuft der Rhytmus in Bolivien anders als wir es in Deutschland gewöhnt sind, natürlich hätte ich mich über weniger Wartezeit und ein paar mehr Patienten gefreut, natürlich müssen die Menschen dort erst noch lernen, warum es sich lohnt, z.B. Kosten in die Versiegelung von Molaren zu investieren.....
Ich hoffe sehr, dass das Projekt mit Erfolg fortgesetzt werden kann. In unserer letzten Woche wurden wir des öfteren im Dorf gefragt, ob und wann man zur Behandlung kommen kann. Schade, dass kein nahtloser Übergang stattfinden konnte. Sicher wäre es auch hilfreich, wenn jemand Ortsansässiges in der Praxis mitarbeitet.
Drei Wochen waren letztlich viel zu schnell vorbei. Aber ich habe wunderbare Eindrücke sammeln können, habe liebenswerte Menschen kennengelernt und bin mit einer großen Dankbarkeit und Herzlichkeit belohnt worden.
Für mich war die Zeit in Huancarani eine sehr schöne, erlebnisreiche Zeit und ich würde sehr gern wieder bei einem Projekt mitarbeiten.
 
Mandy Preissler & Claudia Keller
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