Pahl, Torsten
Erfahrungsberichte > Archiv
Guadalupe, 21.Juni –
17. July 2015
Immer schon einmal hatte ich die Absicht uneigennützig zu
helfen, an einem Ort, wo zahn-
ärztliche Hilfe gebraucht wird. Was lag also
näher als in die Fußstapfen meines Sohnes zu
treten, der 6 Wochen lang als Zahntechniker in der
Missionsklinik in Guadalupe arbeitete.
Ich erzählte meinem Freund und ehemaligen Kommilitonen Frank
davon und das Vorhaben
wurde geboren.
So ging es dann Mitte Juli 2015 auf die lange Reise nach
Guadalupe/ Ecuador. In Quito an-
gekommen, bekamen wir den ersten Eindruck von der
lateinamerikanischen Lebensweise.
Uns blieben 2 Tage die Stadt zu erkunden, dann ging es
weiter nach Loja. Von dort fuhren
fuhren wir mit dem Taxi nach Guadalupe und konnten auf dem
Weg die imposante Land-
schaft bei gutem Wetter
bewundern.
Auf dem Missionsgelände wurden wir von Armanda herzlich empfangen
und in die
Residencia eingewiesen. Im Anschluss besichtigten wir unsere
Arbeitsplätze in der
Clinica. Der leicht antiquierte Eindruck der
Behandlungszimmer ist sicher dem deutschen
Standard geschuldet und sollte sich
nicht als nachteilig für die Behandlung erweisen. Das
Arbeiten mit der Einheit erforderte eine kurze Eingewöhnung,
wie eben alles andere auch.
Nach der Phase der eigenen Organisation stand einer
konzentrierten Arbeit nichts mehr im
Wege. Die Behandlung der Patienten gestaltete sich angenehm
entspannt, nicht zuletzt durch
die Unterstützung unsere unermüdlichen Helferinnen Lida und
Marianna. Sie halfen mir ins-
besondere bei der Verständigung. Das parallele Arbeiten an
zwei Stühlen mit Frank erwies
sich als sehr effektiv, um dem morgendlichen
Ansturm der Patienten zu trotzen. Am
Nachmittag blieb dann auch mal Zeit für andere Sachen, z.B. die Technik betreffend.
Wir
hatten das Glück mit unserer Technikerin Raffaela eine engagierte junge
Frau an unserer
Seite zu haben, mit der sich die Zusammenarbeit unkompliziert
gestaltete. Mit hohem Ein-
satz bewältigte sie die, von zwei Zahnärzten anfallenden
Arbeiten. Die Patienten erwiesen
in den meisten Fällen als freundliche, geduldige und
dankbare Menschen. Es war mir eine
Freude ihnen helfen zu können. Der Alltag in der Clinica war
gut organisiert und strukturiert.
Die Fäden hielt Armanda fest in der Hand. Sie war auch in
allen anderen Dingen ein ver-
lässlicher Ansprechpartner.
Nach der Arbeit blieb nicht mehr viel Zeit für Erkundungen
der Umgebung, für einen Spa-
ziergang durchs Dorf aber allemal. Die Ausflüge an den
Wochenenden waren eindrückliche
Erlebnisse. Die sehr einfachen Lebensverhältnisse und die
Bewältigung des Alltags der
Menschen, insbesondere in Guadalupe, nötigen mir
Respekt ab.
Ich denke, dass die Clinica
in ihrer Struktur und Organisation einen Glücksfall für die Region
darstellt. Sie ist weit über die Grenzen von Guadalupe hinaus bekannt für eine
gute ärztliche
und zahnärztliche Betreuung. Ich hoffe auf deren künftigen
Erhalt und kann einen freiwilligen
Einsatz nur empfehlen.
Danken möchte ich den Hermanas für Ihre Fürsorge und der
Köchin Carmen für die
Köstlichkeiten, Hausmeister Pepe für die goldenen Hände
und dem Taxifahrer Messias
für den sicheren Transport und schlussendlich Pater Georg
für die Organisation im weitesten
Sinne.
Torsten Pahl