Nuñez, Sonja
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Guadalupe November-Dezember 2014
Da ich im Jahre 2014 schon im Januar und Februar einen zahnärztlichen Einsatz in Guadalupe geleistet hatte und im November und Dezember abermals dort arbeiten wollte, reichte ein dreimonatiges Touristenvisum diesmal nicht aus. Mit Padre Georgs Unterstützung wurde mir und meinem Mann von der ecuadorianischen Botschaft in Berlin ein Jahresvisum erteilt. Dieses mussten wir dann noch in Quito in der Dirección general de extrangería registrieren lassen, die sich im Zentrum von Quito befindet. Daher konnten wir nicht gleich am 22.10.14 vom Flughafen Quito aus den Anschlussflug nach Catamayo nehmen, sondern mussten zur Erledigung der Visaregistrierung zwei Tage in Quito verbringen. Wir übernachteten zu diesem Zweck in dem zentral gelegenen Familienhotel „Casa amarilla“, welches wir schon von unserem ersten Einsatz kannten.
Sollte einmal jemand für einen längeren Einsatz ebenfalls ein Jahresvisum benötigen, kann er sich gerne zur Information an uns wenden.
Am 23.10.14 ging es schließlich mit dem Flieger von Quito nach Catamayo und dann mit dem Taxi nach Loja weiter. Von dort aus setzten wir unsere Fahrt nach Guadalupe diesmal mit dem Bus fort, die sich überraschenderweise als sehr angenehm herausstellte. Zwar dauerte sie etwas länger als die Fahrt mit dem Taxi, aber dafür war sie mit einem Preis von 3.50$ pro Person ausgesprochen günstig. Außerdem hatten wir im Bus eine bessere Aussicht auf die herrliche Regenwaldlandschaft.
Kaum in Guadalupe angekommen, warteten gleich am Nachmittag die ersten Patienten auf mich. Wie gut, dass ich mit der Klinik, mit der freundlichen Zahnarzthelferin Lida und den anderen Klinikmitarbeiterinnen durch meine beiden vorherigen Einsätze inzwischen bestens vertraut war und somit problemlos gleich loslegen konnte.
Leider hatte ich bei diesem Einsatz keinen Zahntechniker an meiner Seite, so dass die Herstellung der bei den Leuten dort so begehrten „Placas“ nicht möglich war. So musste ich diese Patienten auf den Einsatz des Folgeteams im Januar vertrösten, bei dem auch ein Zahntechniker dabei sein würde.
Dafür konnte ich mir diesmal mehr Zeit für die Kariessanierung mittels Komposit- und Amalgamfüllungen, die Extraktion nicht erhaltungswürdiger Zähne und professionelle Zahnreinigungen nehmen und viele Patienten durchsanieren. Bei allen Kindern nutzte ich die Zahnbehandlung zur gründlichen Mundhygiene-und Ernährungsberatung und zur Fluoridierug.
Die Patienten sind alle sehr dankbar für die gute und kostengünstige Behandlung und nehmen dafür gerne auch längere Wege und Wartezeiten in Kauf.
Die Patienten sind alle sehr dankbar für die gute und kostengünstige Behandlung und nehmen dafür gerne auch längere Wege und Wartezeiten in Kauf.
Bei diesem Einsatz hatte mich Padre Georg gebeten, probeweise für die arbeitende bzw. lernende Bevölkerung eine wöchentliche Spätsprechstunde bis 20:00 Uhr und eine Samstagssprechstunde einzuführen und dafür am montags frei zu nehmen. Dies hat sich aber in der Praxis nicht so bewährt wie erhofft und wurde meines Wissens danach nicht fortgesetzt. Es kam dadurch teilweise zu Missverständnissen, so dass einige Patienten montags vor verschlossener Tür standen.
Da es in Guadalupe schon gegen 18:30Uhr dunkel wird, verirrt sich um diese Zeit auch kaum noch ein Patient zur Zahnbehandlung Außerdem stellte dies für die einheimischen Mitarbeiterinnen eine zusätzliche Belastung dar, da ihre großen Familien an den Samstagen nur schwer ohne sie auskommen.
Da es in Guadalupe schon gegen 18:30Uhr dunkel wird, verirrt sich um diese Zeit auch kaum noch ein Patient zur Zahnbehandlung Außerdem stellte dies für die einheimischen Mitarbeiterinnen eine zusätzliche Belastung dar, da ihre großen Familien an den Samstagen nur schwer ohne sie auskommen.
Mir hat die Arbeit wieder sehr viel Freude gemacht und auch meinem Mann, der sich vor allem mit der Brillenanpassung im „Optikersalon“ nützlich machte, was sehr gut von den Patienten angenommen wurde.
Da diesmal außer uns nur noch jeweils ein Allgemeinmediziner aus den USA an der Klinik arbeitete, war es diesmal in der Residenz ziemlich ruhig im Vergleich zu den vorherigen Einsätzen, bei denen noch eine jornada médica (5 Personen) und zwei Zahntechniker dabei waren. Die beiden Allgemeinärzten Steve und Serle kannten wir auch schon von unserem ersten Einsatz.
Frühmorgens genossen wir wieder gemeinsam auf der herrlichen Terrasse der Residenz unser Frühstück, bestehend aus Obstsalat mit Mango, Papaya, Orange, Banane, selbst gesammelten Guaven, Joghurt und Müsli und einen starken Kaffee aus Loja, begleitet vom morgendlichen Vogelgezwitscher.
Da diesmal außer uns nur noch jeweils ein Allgemeinmediziner aus den USA an der Klinik arbeitete, war es diesmal in der Residenz ziemlich ruhig im Vergleich zu den vorherigen Einsätzen, bei denen noch eine jornada médica (5 Personen) und zwei Zahntechniker dabei waren. Die beiden Allgemeinärzten Steve und Serle kannten wir auch schon von unserem ersten Einsatz.
Frühmorgens genossen wir wieder gemeinsam auf der herrlichen Terrasse der Residenz unser Frühstück, bestehend aus Obstsalat mit Mango, Papaya, Orange, Banane, selbst gesammelten Guaven, Joghurt und Müsli und einen starken Kaffee aus Loja, begleitet vom morgendlichen Vogelgezwitscher.
Die Wochenenden verbrachten wir in der wunderschönen näheren Umgebung, fuhren mal nach Zamora in den „Zoo“, zum Einkaufen und Spazierengehen, mal auf den bunten Sonntagsmarkt nach Yantzaza zum Garnelenessen, mal nach San Antonio zum Wandern oder nach Piunza zum Froschschenkelessen. Nach der Arbeit haben wir meist noch einen Spa-ziergang nach Santa Cruz zum Baden im Fluss gemacht, wo wir meist einige Freunde oder Patienten trafen.
In Guadalupe gibt es besonders im Dezember immer viele Gelegenheiten zum Feiern mit der Dorfbevölkerung. Da war in diesem Jahr das 47. Jubiläum des Bestehens von Guadalupe und die alljährliche Prozession der Jungfrau von Guadalupe, jeweils verbunden mit einem bunten, fröhlichen Volksfest, bei dem wir die Traditionen der Gegend erleben konnten, wie immer mit viel und lauter Musik bis in die Morgenstunden.
Wir hatten auch die Gelegenheit, am fünfzigsten Ordensjubiläum von hermana Julia teilzunehmen, einem sehr schönen goßen Fest, zu dem etwa 200 Personen eingeladen waren.
Wir hatten auch die Gelegenheit, am fünfzigsten Ordensjubiläum von hermana Julia teilzunehmen, einem sehr schönen goßen Fest, zu dem etwa 200 Personen eingeladen waren.
Nun haben wir uns erneut in den Klinikkalender für Dezember 2015/ Januar 2016 eingetragen Dann wird wieder eine Zahntechnikerin dabei sein, so dass wir dann auch wieder Teilprothesen herstellen können. Wir freuen uns schon auf den nächsten Einsatz!
Unser Dank gilt Padre Georg für seine Hilfe bei der Visabeschaffung und der Organisation der Inlandflüge, allen fleißigen Mitarbeitern der Klinik und den hermanas, bei denen wir unter der Woche durch Carmen wieder sehr gut verköstigt wurden.
Sonja Nunez
Guadalupe Dezember 2015 - Januar 2016
Es
war nur etwas mehr als ein Jahr vergangen nach unserem letzten Einsatz in Guadalupe,
und wir machten uns nun schon zum vierten Mal dorthin auf die Reise.
Bis
zuletzt mussten wir diesmal um unseren Lufthansaflug am 26.11.15 nach Quito
bangen, da ausgerechnet für unseren geplanten Abflugtag ein unbefristeter
Streik angekündigt worden war. Am letzten Tag vor unserem Abflug kam dann endlich
die erleichternde Nachricht, dass der Streik durch Einigung der Tarifpartner doch
noch abgewendet werden konnte.
Diesmal
mussten wir uns mit unserem Reisegepäck gewichtsmäßig auf das absolut Notwendigste
beschränken, da wir etwa 9 Kg von in der Klinik dringend benötigten Materialien
mitgenommen haben. Claudio hatte außerdem auch viele gespendete Lesebrillen im
Gepäck, da er das Jahr zuvor voller Elan und Freude bei der Brillenanpassung
gearbeitet hatte. Dafür hatten wir auf unserer Rückreise dann genügend Platz in
unseren Koffern für einige Gläser leckerer selbstgemachter Guavenmarmelade von
den Früchten, die dort überall reichlich am Wegesrand zu finden sind.
Der
Flug von Frankfurt über Bogota nach Quito verlief ganz nach Plan. Am frühen
Morgen des 27.11. setzten wir unseren Flug nach Catamayo fort und gelangten anschließend
mit dem Taxi zum Busbahnhof Loja.
Das
Ende der Reise fuhren wir dann schließlich mit einem recht bequemen Bus, und wir
konnten uns so aus erhöhter Position gut auf die wunderschöne vertraute Regenwaldlandschaft
einstimmen. Das Busticket kostete gerade einmal 3.70$. Die Straßen sind jetzt
bis nach Guadalupe durchgehend sehr gut ausgebaut im Vergleich zu früheren
Jahren.
In
Guadalupe wurden wir dann wieder sehr herzlich von den hermanas und Pater Georg
empfangen.
Beim
letzten Einsatz musste ich leider ohne zahntechnische Unterstützung auskommen.
Dafür begrüßten mich diesmal gleich zwei erfahrene Zahntechnikerinnen: Yasemin
aus Uelzen und Conny aus Pater Georgs österreichischer Heimat Vorarlberg. Im
Januar kam dann sogar noch eine dritte junge österreichische Zahntechnikermeisterin
Daniela dazu. Da konnten wir diesmal kurzfristig alle Wünsche nach den
beliebten placas erfüllen.
In
der Residenz herrschte diesmal in der ersten Woche volles Haus, denn es war
gerade ein starkes HNO-Team im Einsatz, bestehend aus den 3 HNO-Ärzten Wiebke,
Mathias und Roland, dem Anästhesisten Vladimir, der Hörgeräteakustikerin Katja
und den OP-Schwestern Hannelore und Diana.
Mit
dem Ehepaar Wiebke und Mathias stellten wir fest, dass wir in Halle gemeinsame
Wurzeln haben, und es fehlte schon daher nicht an Gesprächsstoff.
Es
machte uns auch besondere Freude, dass wir uns mit dem Anästhesisten Vladimir
in
seiner Muttersprache auf Bulgarisch unterhalten konnten, da wir beide einige
Jahre in Bulgarien studiert hatten. So konnten wir mit ihm viele Erinnerungen an
seine Heimat und unser dortiges Studentenleben an den Abenden auf der
herrlichen Terrasse der Residenz austauschen.
Während
der HNO-Jornada war das Patientenaufkommen wie immer beachtlich. Dadurch hatten
wir auch im Zahnarztbereich immer reichlich bis um 17:00 Uhr zu tun. Nach der Abreise
des HNO-Teams mussten noch bei den letzten HNO-Patienten mittels Matratzennaht
befestigte Tamponadefolien aus der Nasenhöhle entfernt werden. Roland bat mich,
dies zu tun und demonstrierte es mir. Die Woche darauf erschienen tatsächlich einige
dieser Patienten, und ich konnte mich so zur Abwechslung auch einmal in der
Nasenhöhle betätigen.
Claudio
hatte ja schon beim letzten Mal sehr viel Geschick und Einfühlungsvermögen beim
Anpassen der Brillen bewiesen und hat sich diesmal noch übertroffen, was man an
den steigenden Brillenverkaufszahlen und sehr zufriedenen Patienten erkennen
konnte.
Ende
Dezember kam dann noch das österreichische Arztehepaar Gusti und Rudolf dazu
und Anfang Januar der Augenarzt Hans-Ullrich mit seiner Helferin Liane, die wir
schon von unserem vorletzten Einsatz kannten
Da
standen teilweise frühmorgens 140 Patienten vor der Tür. Viele von ihnen hatten
schon im Freien vor der Klinik übernachtet, um sich einen Augen-OP-Termin zu
sichern. Die Begleitpersonen der Augenpatienten nutzten die Wartezeit oft gleich
für eine Zahnbehandlung.
Der
größte Teil der Arbeit bestand im Legen von Komposit- und Amalgamfüllungen,
Extraktionen und in der Herstellung von partiellen Kunststoffprothesen. Auch
professionale Zahnreinigungen waren sehr gefragt, und mit dem neuen
Cavitrongerät ging das jetzt viel leichter von der Hand. Ich nahm mir auch
wieder bei den Kindern für die Mundhygiene-und Ernährungsberatungen und
Fluoridierungen genügend Zeit.
Viel
Freude hat mir wie immer die Zusammenarbeit mit Lida gemacht. Sie arbeitet hervorragend
und ist sehr zuverlässig. In den acht Monaten, die ich bisher insgesamt mit ihr
zusammengearbeitet habe, hat sie nicht einen einzigen Tag gefehlt. Dabei hat ist
sie Mutter von vier Kindern, von denen die beiden Jüngsten erst vier und sechs
Jahre alt sind. Sie ist immer gut gelaunt und freundlich. Sie hat keine
offizielle Ausbildung zur Zahnarzthelferin durchlaufen, sondern sich ihr Wissen
und ihre Fähigkeiten allein durch die Zusammenarbeit mit den ständig
wechselnden Zahnärzten aus Deutschland angeeignet. Das kann man gar nicht genug
anerkennen.
Claudio
hat dann den ganzen Januar über dann bei dem Internisten Rudolf übersetzt, da
dieser über keine Spanischkenntnisse verfügte. Die beiden waren auch ein sehr
gutes Team. Da Rudolf ein modernes mobiles Ultraschallgerät mitführte und sich
das schnell herumsprach, kamen auch sehr viele Patienten teilweise von weither
für eine gründliche Untersuchung mit dieser “Wundermaschine“.
Unsere
Freizeit an den Wochenenden verbrachten wir meist beim Baden im Fluss in Santa
Cruz, machten Spaziergängen in der herrlichen Umgebung von Guadalupe oder
fuhren nach Zamora und Yantzaza.
So
war für uns beide der Einsatz in der Klinik mit den vielen freundlichen, und dankbaren
Patienten und netten Mitarbeitern auch dieses Mal wieder eine sehr schöne
Erfahrung, und wir werden gerne zu einem Einsatz wiederkommen.
Wir
möchten uns für die Gastfreundschaft, das vorzügliche Essen und für die Sorge
um unser Wohlbefinden ganz herzlich bei den Schwestern, Pater Georg, Amanda und
bei allen Mitarbeiterinnen bedanken.
Sonja
und Claudio Nunez