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Badenheuer, Werner G

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Guadalupe vom 13. November bis Weihnachten 2017.

Ich bin nun zum zweiten Mal nach Guadalupe gereist, um wieder ein paar Placas herzustellen. Dies hatte ich mit Zahnarzt Dieter Brandes bei der Mitgliederversammlung im Mai 2017 verabredet. Vor allem wollte ich auch die Veränderungen kennenlernen, die sich durch den Wechsel vom Padre Jorge zu Padre José ergeben hatten.
Meine Anreise ging diesmal mit LATAM von Madrid nach Guayaquil im Südwesten von Ecuador und weiter mit dem Bus über Loja nach Guadalupe, weil ich mit 2 grossen Koffern unterwegs war und mir die Landschaft in Südecuador anschauen wollte. Die Fahrt ging vorbei an Bananenplantagen der Hacienda Santa Rosa über viele Kilometer, danach durch die Berge über Catamayo, Loja, Zamora nach Guadalupe.
In Guadalupe wurde ich von ZA Dieter, der schon einen Tag vor mir angekommen war, und der ZÄ Gianna empfangen, die die letzten Wochen in Guadalupe ohne Zahntechniker behandelt hatte. Auch von Amanda wurde ich herzlich begrüßt und bekam wieder die Schlüssel zu demselben Raum, in dem ich schon im letzten Jahr geschlafen hatte in der Residencia der Volontarios.
Ab Montag besuchte ich erst einmal die Laborräume, um zu schauen was noch vorhanden ist an Material und Einrichtung. So war erst einmal mit Aufräumen und mit Reparaturen an Werkzeug und Maschinen beschäftigt, habe die Handstücke gereinigt und die Tischabsauganlagen geleert, die voll bis obenhin waren. Es wäre wünschenswert, wenn das die lieben Kollegen und Kolleginnen vor ihrer Abreise tun würden, ebenso die Tischabfallschublade. Der letzte Kontrolleintrag auf dem Blatt an der Infowand im Labor stammte noch von mir im November/Dezember 2016.
Ab Dienstag ging es dann Schlag auf  Schlag mit Abdrücken los für Placas, auch fur Totale 14-er und 28-er. So war ich die ersten drei Wochen voll beschäftigt mit rund 30 Placas, die Dieter in Auftrag gegeben hatte. Meine Kollegin Nora
wurde also sehnsüchtig erwartet, als sie am 30. Nov. angereist kam.
Bevor Nora zum Arbeiten beginnen konnte, wurde sie von uns vorerst eingeladen zu einer Wochenendreise nach Vilcabamba, damit sie auch etwas von Land und Leuten sieht, und weil Dieter nur wenige Wochenenden zur Verfügung hatte, um kleine Reisen ins Umland zu unternehmen, da er nur bis Weihnachten vor Ort war.
Bis Weihnachten hatten wir rund 60 Prothesen hergestellt, bei mir rund 50 mit Reparaturen und Nora auch 10 Placas mit Reparaturen. 5 Arbeiten mussten wir weiterreichen an die ZÄ Sonja, die im Januar in Guadalupe ist, und von Nora fertiggestellt werden. Wir haben somit rund gerechnet einen Umsatz nach hiesigen Verhältnissen von 5.500,- US$ erarbeitet. Das bedeutet, die Kasse der Klinik wurde wieder ein wenig aufgefüllt für Feliz Navidad.
Aber dazwischen waren noch zwei Wochenenden angefüllt mit zwei Fiestas in Guadalupe, die gefeiert wurden mit Tanz und viel Leche de Tigre, Canulaso und Cerveza: Einmal das 50-jährige Bestehen von Guadalupe mit neuer Wahl der Schönheitsköniginnen der Region und zum Anderen die Fiesta zum Bestehen der Mission Nuestra Sra. de Guadalupe.
Sehr erfreulich war und ist die angenehme Erscheinung von Padre José und die neue Herzlichkeit von Klinikchefin Amanda. Sie speisen nun nach neuer Regelung mit den Volontarios in der Residenz und nicht mehr wie früher mit den Hermanas zusammen, als Padre Jorge noch anwesend war. Nur dreimal haben wir zu Mittag gespeist mit dem Personal der Clinica und den Hermanas: Nach dem Gottesdienst zu Ehren der Sra. de Guadalupe, mit Seminarteilnehmern der Mission und zum Weihnachtsessen.
Die Speisen werden nun von zwei neuen Köchinnen zubereitet, einmal für uns Volontarios von Zuela und in dem Haus der Hermanas von Graciela aus Guadalupe, da unsere ehemalige gute Köchin Carmen im letzten Jahr einen schweren Unfall hatte, immer noch bettlägerig ist und wegen ihrer schweren Halswirbelverletzung intensiv betreut wird, auch von mir am Abend nach Dienst und an den Wochenenden. Für Carmen hatten der FCSM e.V. und viele ehemalige Volontarios und Ärzte einen Hilfsfond eingerichtet. Carmen geht es nun wesentlich besser, aber sie muss wohl noch mal eine Operation über sich ergehen lassen, damit sie wieder laufen kann.
Aber noch etwas Erfreuliches für die Zukunft der Klinik: Sie wird ab Januar 2018 umgebaut, damit auch wieder Operationen in Guadalupe vorgenommen werden können, auch für den Dentalbereich wird es neue Möglichkeiten ergeben, nach Auskunft von Padre José und Amanda.
Von meinem erneuten Erleben kann ich sagen, es war neben der intensiven Arbeit vor Weihnachten auch sehr angenehm hier, mit den einheimischen Menschen, mit den Mitarbeitern/innen und mit dem Klinikpersonal Amanda und Mariana. Ich möchte nach dem Klinikumbau wieder kommen, zu alten und neuen Freundschaften.
Ab Anfang Januar bin ich in Huancarani, um dort zu sehen, was sich in einem Jahr verändert hat, und werde dort mit ZA Siegbert Kiese zusammen arbeiten.

Euer Volontario Werner ( Bernardo) Badenheuer
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