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Steiner, Timm

Erfahrungsberichte > Archiv
Guadalupe, 15.2. bis 28.3.2002 sowie 4.3. bis 3.4.2003
Als ich vor 3 Jahren an einem Workshop für NOMA teilnahm, kam ich zum ersten Mal mit dem Thema Entwicklungshilfe in Berührung. Im persönlichen Gespräch mit einem Kollegen fiel ein Satz, der sich im Nachhinein betrachtet, bewahrheitet hat: "Entwicklungshilfe, Du machst es einmal und wenn es Dir gefällt, dann willst Du es immer wieder tun!"
 Ich denke, soweit kann ich vorgreifen, bei mir, und das kann ich nach diesen 2 Monaten sagen, trifft dies zu!
Als ich am 14.02.2002 in Guadalupe ankam, hatte Dr. Mark Vongerichten schon ganze Vorarbeit geleistet. Zusammen mit dem Techniker Omar Velástegui aus Quito hat er es geschafft 2 Einheiten vollfunktionsfähig hinzukriegen!
Auch das Personal, 2 einheimische Frauen, Lida Jarro und Enidt Farez, waren so ausgebildet, daß sie einem die Arbeit schon sehr erleichterten.
Auf die Beschreibung der Arbeit im Einzelnen will ich gar nicht detailliert eingehen, ich denke, das kann man in den Berichten von Dr. Mark Vongerichten und Dr. Konrad Brandstätter nachlesen!
Für mich persönlich wichtig ist, einfach zu versuchen, das Lebensgefühl und das Miteinander mit den Einheimischen zu beschreiben und damit anderen Interessierten zu vermitteln:
Vor meiner Zeit in Guadalupe hatte ich keine persönlichen Erfahrungen mit Missionsschwestern gemacht - eine andere Welt - die kirchliche!, aber - mit die liebsten Menschen, die ich in meinem bisherigen Leben kennengelernt habe! Als ich in Guadaluple ankam, bin ich von Pater Georg Nigsch, Mark Vongerichten und den Hermanas mit offenen Armen empfangen worden. Diese Herzlichkeit der Hermanas machen mit den Charme von Guadalupe aus. Ob das gemeinsame Essen am großen internationalen Tisch, oder abendliche Gespräche auf der Veranda im Hintergrund mit Urwaldgeräuschen, für mich und die anderen Deutschen alles neue Erfahrungen.
Dadurch, dass wir in der Klinik präsent waren, war es nur eine Frage der Zeit, im Ort bekannt zu sein und integriert zu werden. Ein Besuch der escuela (Schule) gehörte zu unserem Programm, was zusätzlich auch Vertrauen bei den Kindern schuf. So hatten wir während unserer ganzen Behandlungszeit immer genug schon mit den Kindern zu tun!
Wenn Herr Vongerichten und ich abends durch den Ort joggten, hörte man schon leise von den Leuten unsere Namen flüstern. Auch als wir an den Wochenenden Ausflüge in der Umgebung machten, waren wir den Einheimischen oft schon bekannt und es war eine Selbstverständlichkeit uns, per Anhalter unterwegs, mitzunehmen.
Nach 4 Wochen kam dann zur Verstärkung die Fam. Brandstätter und Hatice. Tochter Julia Brandstätter begleitete die Hermanas bei den täglichen Ausflügen in die Barrios (Dörfer) der Umgebung. Dadurch konnte sie auch die Indigenas, die etwas mehr abseits lebten, erreichen, von unserer Klinik erzählen, und sie in Sachen Prophylaxe aufklären.
Hatice Bol, von Beruf Zahnarzthelferin, war eine Verstärkung für Lida und Enidt, die wiederum natürlich auch von Hatices Wissen profitieren konnten!
Der Tag fing in Guadalupe mit einem gemütlichen Frühstück an, zusammen mit dem Pater Georg Nigsch und den Hermanas der Mission. Anschließend erwarteten uns schon die Mitarbeiter und Patienten in der Clinica. Im Laufe des Vormittags nahm ich mir auch mal die Zeit runter in die Küche zu gehen und einen dieser, von Köchin Lilia zubereiteten leckeren tropischen Fruchtsäfte zu trinken.
Je nach Patientenandrang legten wir nach dem Mittagessen eine Siesta ein. Danach ging die Behandlung weiter, von Rita Japón so organisiert, dass wir bis zum Abendessen den letzten Patienten durchgeschleußt hatten.
Das Arbeiten in der Klinik bereitete mir sehr viel Spaß, natürlich hatte ich auch manchmal etwas stressigere Situationen, die waren dann aber auch schnell wieder vergessen.
Ich möchte mich insbesondere bei Dr. Mark Vongerichten, Dr. Konrad Brandstätter bedanken, von denen ich sehr viel lernen konnte. Auch Angelika Brandstätter möchte ich hier erwähnen, die ich von der menschlichen Seite sehr zu schätzen gelernt habe!
Ebenso danke ich Pater Georg Nigsch, allen Hermanas der Mission und last but not least den Mitarbeitern der Mission!
Mein Aufenthalt in Ecuador- eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte, sicherlich auch eine prägende Erfahrung, die inspiriert, über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken!
 
Timm Steiner
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