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Empfehlungen zur Organisation der zahnmedizinischen Abteilung
der Clinica Misional Nuestra Señora de Guadalupe  


Die Arbeitszeiten gehen von 08:00 und 12:00 h sowie von 13:00 bis 17:00 h, Montag bis Freitag.
Die Schubladen für Instrumente sind beschriftet. Diese Einteilung darf unter keinen Umständen verändert werden.
Die Preise für die Behandlungen sind von der Klinikleitung festgelegt und unterliegen nicht der Entscheidungsbefugnis des Behandlers.
Der Patient ist vor der Behandlung über den Preis zu informieren. Es ist nur das durchzuführen, was auch bezahlt werden kann.
Das ecuadorianische Assistenz-Personal ist unter keinen Umständen berechtigt, am Patienten behandelnd tätig zu werden, auch keine Abformungen, Limpiezas etc.
Der Ruf der Klinik hängt nicht nur von der hohen Qualität der Arbeit ab, sondern auch von einer guten Organisation und von einer festen Hand bei der Patientenführung.
Um die Versorgung der Clinica Dental zu gewährleisten, sind wir darauf angewiesen, dass die Voluntarios sich bereit erklären, zahnärztliche Materialien, die in Ecuador nicht zu bekommen sind, in ihrem Reisegepäck mitzunehmen, ca. 2-3 Liter pro Voluntario. Fragen Sie Dr. Herbert Adler h.adler@posteo.de oder Dr. Ekkehard Schlichtenhorst  Tel: 08382-8486  info@fcsm.org


Therapieleitlinien des Förderkreises Clinica Santa Maria e.V.
für die Clinica Nuestra Señora de Guadalupe


Die individuelle, „chairside“- Therapieentscheidung des Zahnarztes ist im Rahmen unten aufgeführter Behandlungsgrundsätze frei, soweit er sie verantworten kann.
1.     Einheitliche, gleiche Behandlung für alle Patienten:  „fair & same dentistry for all patients“.
2.     Komplette Kompaktversorgung der Patienten in relativ kurzer Zeit ist anzustreben.
3.     Basiszahnmedizin und Schmerztherapie.
4.     Konsequente Gebisssanierung nach aufgestellten Behandlungsgrundsätzen (siehe unten).
5.     Möglichst schmerzarme und schonende Behandlung.
6.     Einhaltung von europäischen Standards in punkto zahnmedizinische Qualität und Hygiene !
7.     Versorgung mit langlebigen (lebenslangen) Restaurationen (Fllg., WF, Prothesen).
8.     Vorrausschauende und umsichtige Behandlung.
9.     Sensibler, geduldiger und respektvoller Umgang mit den Patienten.
10.   Keine Klassifizierung der Patienten in soziale Standards (arm oder reich).
11.   Auch bei offensichtlich besser gestellten Patienten ist es unsere christliche Pflicht, sie nach denselben Grundsätzen zu behandeln wie alle anderen.


Behandlungsgrundsätze des Förderkreises Clinica Santa Maria e.V.


Die nachstehenden Grundsätze resultieren aus langen Erfahrungen im tropischen Regenwald. Es macht keinen Sinn, das Rad neu zu erfinden. Konzentrieren wir uns auf die Basisbehandlung, die den Patienten langfristig hilft.
1.     Front- und Eckzähne sollen möglichst erhalten werden.
2.     Endodontische Behandlungen nur an einwurzligen Zähnen mit günstiger Prognose, also nur nach Vitalextirpation, Wurzelkanalfüllungen werden immer in derselben Sitzung fertig gestellt, incl. Deckfüllung. Zähne mit seit Langem offenen Kanälen bzw. apikalen Ostitiden oder gar Abszessen sind eher zur Extraktion vorzusehen, weil diese Zähne nicht in einer Sitzung fertigzustellen sind und die Patienten nur selten zur Weiterbehandlung erscheinen. Alternativ können sie an örtliche Zahnärzte überwiesen werden.
3.     Im Seitenzahngebiet vorrangig langfristig versorgen (Amalgam- oder geschichtete Composit-Füllungen). Im Prämolarenbereich sind Composite-Füllungen vorzuziehen. Zähne ohne Antagonisten, die auch keine Haltefunktion haben, einfachst versorgen.
4.     Nicht erhaltungswürdige Zähne oder Zahnwurzeln konsequent entfernen.
5.     Keine verlagerten Weisheitszähne osteotomieren, zumindest nicht für ungeübte ZÄ. Oralchirurgen steht ein eigener Chirurgie-Motor mit Schlauchpumpe zur Verfügung.
6.     Keine 28er herstellen, allenfalls ein 28er innerhalb 2 Wochen. Der Arbeitsaufwand ist zu gross und die Clinica dafür nicht recht ausgestattet.
7.     Nicht versuchen, alles auf einmal zu machen. Keine Überbehandlung! Patienten sonst wiederkommen lassen.
8.     Daran denken: Der Zahn wird aller Voraussicht nach nur diese eine Füllung in  seiner Existenz bekommen. Keine risikoreichen Behandlungen vornehmen!
9.     Langfristiger Erhalt der Milchzähne ist die beste und wahrscheinlich einzige kieferorthopädische Behandlung, die die ecuadorianischen Patienten bekommen können.
10.   Unsichere Zähne mit einer entzündlich eröffneten Pulpa entfernen oder im Frontzahngebiet mit einer Wurzelkanalfüllung behandeln, nur bei sehr guter Prognose.
11.   Nicht zu viele Patienten pro Tag behandeln. 15-20 Personen sind akzeptabel.
12.   Patienten nach der Reihe behandeln und niemanden vorziehen.
13.   Die beste Prophylaxe für die 6 Jahr Molaren ist eine Füllung, ob als Fissuren-Versiegelung, erweiterte Fissuren-Versiegelung oder konventionelle Füllung. Immer auf das bukkale Grübchen/Fissur achten! Siehe dazu auch den Abschnitt "Behandlungs-Empfehlungen für Fissuren-Füllungen" unter folgendem Link:
Leitlinien für Voluntarios
12.   Prothesen/Placas sind gedacht, um die Ästhetik des Patienten wieder zu rehabilitieren. Maximal sollte bis  zum 6er aufgestellt werden.
13.   Ausnahmen von dieser Regel müssen genauestens überlegt werden. Eine Absprache mit dem  anwesenden Techniker ist zwingend erforderlich!
14.   Müssen Wunden vernäht werden, sollten resorbierbare Nähte verwendet werden, da die Patienten oft nicht wiederkommen bzw. wiederkommen können.


Richtlinien für das zahntechnische Labor in der Missionsklinik in Guadalupe


1.   Aufgabe des Zahntechnischen-Labors in der Missionsklinik in Guadalupe ist die Herstellung von funktionsfähiger partieller Kunststoffprothetik aus Kalt- oder Heißpolymerisat mit gebogenen Halteelementen und gebogenen UK-Bügeln, Reparaturen und Unterfütterungen von Prothesen.
Daraus ergeben sich folgende Kriterien:
Die Halteelemente der Prothesen sollen nach statischen Gesichtspunkten in Anzahl und Anordnung so gestaltet werden, dass die Prothese einen festen, funktionellen Sitz im Munde hat.
Die Ästhetik ist so zu gestalten, dass der Zahnersatz sich farblich und harmonisch in das Gesamtbild des Patienten einfügt.
2.   Eine Fertigung von Total-Prothesen ist zur Zeit nicht vorgesehen, zumindest keine 28er.
3.   Die Termine gestalten die Techniker in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten nach Arbeitsanfall und Fertigungsmöglichkeiten. Die Eingliederungstermine sollten nicht auf den letzten Arbeitstag des Arztes oder Technikers fallen. Damit keine Überhänge entstehen, sollen die Techniker ihre angefangenen Arbeiten auch fertigstellen.
4.   Über Einproben –und Fertigstellungstermine muss der Patient genau informiert sein, denn nur so ist gewährleistet, dass der Patient zu den Einproben erscheint und auch seine fertige Prothese abholt.
5.   Um einen übergangslosen Arbeitsablauf anzustreben, sollten die ausliegenden Arbeitsanweisungen beachtet werden.
Nach Beendigung des Einsatzes soll der Arbeitsplatz sauber und aufgeräumt hinterlassen werden. Geräte und Instrumente sind zu säubern und die Motor-Handstücke entsprechend der Wartungsanleitung zu warten.

Diese Richtlinien sind aus Erfahrungswerten entstanden.Ergänzungen oder Änderungen sind sicherlich von Zeit zu Zeit erforderlich. Wichtig ist, dass die hier neu ankommenden Techniker problemlos ihre Arbeit beginnen können.

Werner Badenheuer, Beauftragter für Zahntechniker im Vorstand des FCSM
Rossalmweg 6  82467 Garmisch-Partenkirchen

bernardandrom@yahoo.de

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